RB Leipzig will nach dem Ligaerfolg gegen Leverkusen auch im DFB-Pokal reüssieren.

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Leipzig/Hamburg – Wer duelliert sich am 21. Mai im Berliner Olympiastadion um den DFB-Pokal? Im eng getakteten Fußball-Frühling bleiben insbesondere für RB Leipzig keine Verschnaufpausen. Die Sachsen, die erst am Donnerstag das Europa-League-Halbfinale erreicht haben, sind nach dem 1:0 gegen Leverkusen in der Bundesliga schon am Mittwoch (20.45/live ServusTV) im Cup gegen Union Berlin wieder gefordert. Im zweiten Halbfinale treffen Zweitligist HSV und der formstarke SC Freiburg aufeinander.

Bereits am Dienstag (20.45/ServusTV-Onlinestream) will der Hamburger SV als einzig verbliebener Zweitligist im Wettbewerb die Überraschung komplett machen. Champions-League-Anwärter Freiburg ist zwar Favorit, aber der HSV hat erstmals seit mehr als zwei Jahren ein mit 57.000 Zuschauern ausverkauftes Stadion im Rücken. "Das wird ein schöner Fight", versprach HSV-Trainer Tim Walter, dessen Team wohl zum vierten Mal in Folge das Aufstiegsziel verpassen wird.

Vorfreude

Nun also Ersatzliebe Pokal? "Die Sensation ist möglich", sagte Robert Glatzel, mit 18 Toren der beste HSV-Torschütze. "Das wird ein unfassbar geiles Spiel." Der Hamburger Weg ins Halbfinale war von Nervenstärke und Glück geprägt: In den Duellen gegen Karlsruhe, Köln und Nürnberg setzte sich der HSV jeweils im Elfmeterschießen durch. Vor drei Jahren war für den dreifachen Cupsieger (zuletzt 1987) im Halbfinale gegen RB Leipzig Endstation. Schon der Finaleinzug würde den größten Erfolg des Traditionsklubs seit den UI-Cup-Siegen 2006 und 2008 bedeuten. Zuletzt schaffte es 2013 mit Duisburg ein unterklassiger Klub ins Cupfinale (0:5 gegen Schalke 04).

Für die so stark aufspielenden Freiburger um Philipp Lienhart ist die Chance auf den ersten Cuptitel der Vereinsgeschichte wohl noch nie so groß wie heuer. Es wäre die vorzeitige Krönung der Trainer-Ära Christian Streich. "Ich bin nicht für's Träumen da. Ich habe etwas zu erfüllen mit meinen Arbeitskollegen, damit vielleicht ein Traum in Erfüllung geht", gab Streich humorlos zu Protokoll. "Es geht darum, dass wir mit Demut nach Hamburg fahren."

Zuschauerrekord in Leipzig

In Leipzig ist ein Rekord schon vor Spielbeginn sicher. Das Leipziger Stadion wird erstmals nach dem Umbau mit über 47.000 Zuschauern ausverkauft sein – so viele waren noch nie bei einem Heimspiel seit der Red-Bull-Übernahme. Zum dritten Mal binnen vier Jahren können Konrad Laimer und Co. ins Finale einziehen und in stressigen Wochen die Double-Chance wahren.

"Es ist sehr anstrengend gerade, alle drei Tage zu spielen", gestand Tormann Peter Gulacsi. "Aber danach gibt es ja genug Pause." Die Berliner um Christopher Trimmel tankten mit dem überzeugenden 2:0 gegen eine müde Eintracht aus Frankfurt Selbstvertrauen. (APA, 18.4.2022)