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MFE-Mediaforeurope und die Tochter Mediaset Espana wollen keine eigenen alternativen Kandidaten für den Aufsichtsrat von ProsiebenSat.1 vorschlagen.

Foto: Reuters, Andreas Gebert

Unterföhring/Mailand/Amsterdam – Die vom ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi dominierte Fernsehholding MFE-Mediaforeurope und die Tochter Mediaset Espana haben beschlossen, keine eigenen alternativen Kandidaten für den Aufsichtsrat von ProsiebenSat.1 vorzuschlagen, obwohl sie Hauptaktionäre der deutschen Fernsehgruppe sind. Dies teilte die börsennotierte Mailänder TV-Holding am Mittwoch mit. Der Aufsichtsrat von ProsiebenSat.1 wird am 5. Mai gewählt.

"MFE ist der Ansicht, dass eine Konfrontation in Bezug auf die Zusammensetzung des Aufsichtsrats nicht im besten Interesse von ProsiebenSat.1 und all seiner Aktionäre wäre", hieß es. MFE betrachte die bevorstehende Hauptversammlung als neuen Ausgangspunkt für fruchtbarere und transparentere Beziehungen zwischen allen ProsiebenSat.1-Aktionären. "MFE hat daher beschlossen, die vorgeschlagene Wahl von Andreas Wiele zum Mitglied und künftigen Vorsitzenden des Aufsichtsrats von ProsiebenSat.1 zu unterstützen, in der Überzeugung, dass diese Wahl als erstes greifbares Zeichen eines Wandels in der Führung des Unternehmens angesehen werden wird", so die TV-Holding.

MFE-Mediaforeurope hatte vergangene Woche beantragt, die Mitglieder von Vorstand und Aufsichtsrat am 5. Mai einzeln zu entlasten. Das sei gute Praxis und im eindeutigen Interesse des Unternehmens und seiner Aktionäre. MFE reibt sich vor allem an Vorstandschef Rainer Beaujean, der die Italiener auf Distanz hält, und am scheidenden Aufsichtsratschef Werner Brandt, von dem sie sich bei der Neubesetzung des Gremiums übergangen fühlt. Brandts Nachfolge soll der ehemalige Springer-Manager Andreas Wiele antreten. (APA, 20.4.2022)