Es läuft nicht so richtig.

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Der FC Bayern ist zum 32. Mal deutscher Fußball-Meister. Die Münchner feierten am Samstag gegen Borussia Dortmund einen 3:1-Heimsieg und sind damit drei Runden vor Schluss bei zwölf Punkten Vorsprung auf den BVB nicht mehr von der Spitze zu verdrängen. Es ist der zehnte Meisterteller-Eintrag in Folge für den Rekordchampion, den Serge Gnabry (15.), Robert Lewandowski (34.) und Jamal Musiala (83.) zum Erfolg über den Erzrivalen schossen.

Emre Cans Elfmetertor (52.) war für die Gäste zu wenig. Bereits zuvor hatte Borussia Mönchengladbach in einer spektakulären Partie ein 3:3 erreicht. Das Team von Adi Hütter führte in Freiburg 2:0, lag dann 2:3 zurück und schaffte in der 93. Minute noch den Ausgleich. Für Oliver Glasners Eintracht Frankfurt gab es ein Heim-2:2 gegen Hoffenheim. Der 1. FC Köln behielt im eigenen Stadion gegen Arminia Bielefeld mit 3:1 die Oberhand.

Abgerutscht

Im Kampf um einen Champions-League-Platz verlor RB Leipzig vor eigenem Publikum gegen Union Berlin durch späte Tore mit 1:2 und rutschte damit auf Platz vier ab – einen Punkt hinter Bayer Leverkusen, das sich beim nunmehrigen Fixabsteiger Greuther Fürth 4:1 durchsetzte. Dem Fünften Freiburg fehlen drei Runden vor Schluss zwei Zähler auf seinen DFB-Pokal-Final-Gegner Leipzig.

Der neue und alte Meister Bayern ging durch einen Volley-Schuss von Gnabry von der Strafraumgrenze in Führung, davor hatten die Dortmunder einen Corner nicht weit genug geklärt. Knapp 20 Minuten später erhöhte Lewandowski nach Vorlage des nun vor David Alaba alleinigen deutschen "Spieler-Rekordmeisters" Thomas Müller (11 Titel) auf 2:0.

Dortmund schöpfte durch einen von Can verwandelten Strafstoß noch einmal Hoffnung, die Wende gelang dem Tabellenzweiten aber nicht mehr – auch deshalb, weil ihm nach einem Foul von Benjamin Pavard an Jude Bellingham fälschlicherweise ein Strafstoß verwehrt wurde (60.) und Erling Haaland im Finish zwei gute Chancen ausließ. Bei den Bayern wurde Marcel Sabitzer in der 82. Minute eingewechselt, kurz danach sorgte Musiala aus kurzer Distanz für den Endstand.

Happy

Danach starteten die obligatorischen Bierduschen. Durchnässt wurde unter anderem Trainer Julian Nagelsmann, der dies aber locker wegsteckte. "Wir haben ein gutes Spiel gemacht, sind verdient Meister geworden. Wenn wir heute nicht gewonnen hätten, wäre das ein kleiner Dämpfer gewesen, der unnötig gewesen wäre", meinte der Coach.

Kapitän Manuel Neuer gab zu Protokoll, "richtig happy" zu sein. "Das war für uns am Ende wichtig, dass wir es nach dem Ausscheiden gegen Villarreal vernünftig abschließen. Es waren 75.000 Zuhause in der Allianz Arena. Das wollten wir uns auf gar keinen Fall nehmen lassen." Müller ergänzte: "Wir wollten es heute unbedingt. Wir konnten uns den Frust gut von der Seele spielen – alles wunderbar jetzt. Wir haben einen tollen Kader, wir haben super Spieler, aber du musst es erstmal immer wieder auf den Platz bringen."

Nachdenklich

Weniger euphorisch als vielmehr nachdenklich zeigte sich Lewandowski – die Zukunft des Polen ist offen. "Das Einzige, was ich weiß, dass bald ein Treffen kommt", sagte der 33-Jährige. "Aber was passiert, weiß ich selber nicht. Ich habe gesagt, über meinen Vertrag oder meine Zukunft wurde noch kein Wort gesprochen." Sein Vertrag läuft 2023 aus, mit Blick auf Gespräche über eine Verlängerung oder einen Abschied sei bisher "nichts Besonderes" passiert.

Auf die Frage, ob er in München bleiben wolle, antwortete Lewandowski: "Das müssen beide Seiten wissen." Die Situation sei "nicht leicht" für ihn. Ob er den Eindruck habe, dass ihn der Verein halten wolle? "Das muss man den Verein fragen", sagte der Stürmerstar. Vorstandschef Oliver Kahn hatte zuletzt einen vorzeitigen Wechsel im Sommer ausgeschlossen.

In Freiburg sorgten Ramy Bensebaini (3./Elfmeter) und Breel Embolo (13.) für eine schnelle 2:0-Führung der Gladbacher. Die Gastgeber kamen durch einen von Stefan Lainer verschuldeten und von Vincenzo Grifo verwandelten Strafstoß (49.) heran und schafften dank Christian Günter (61.) den Ausgleich, ehe ÖFB-Teamspieler Philipp Lienhart die Breisgauer zum vermeintlichen Sieg köpfelte (80.). In der 93. Minute schlug aber noch Gladbachs Lars Stindl zu.

Lainer wurde in der 69. Minute ausgetauscht, auf der Gegenseite spielte Philipp Lienhart durch. Die Gladbacher haben als Tabellenelfter nach Verlustpunkten gerechnet sieben Zähler Vorsprung auf die auf dem Relegationsplatz liegenden Stuttgarter und sind daher so gut wie gerettet.

Remis

Zwei Punkte vor den Gladbachern liegen die Frankfurter durch das Unentschieden gegen Hoffenheim. Evan Ndicka köpfelte zunächst ins eigene (12.) und dann ins gegnerische Tor (32.), danach scorten Daichi Kamada (66.) beziehungsweise Georginio Rutter (78.). Bei der Eintracht war Martin Hinteregger über die komplette Distanz im Einsatz. Bei Hoffenheim spielte Stefan Posch durch, dafür fehlten der gesperrte Christoph Baumgartner und der verletzten Florian Grillitsch.

Deren Landsmann Konrad Laimer wurde bei Leipzigs 1:2 gegen Union Berlin in der 63. Minute eingetauscht. Das Tor für die Sachsen erzielte Yussuf Poulsen (46.), kurz vor der Pause hatte der in der 76. Minute ausgetauschte Union-Profi Christopher Trimmel mit einem Lattenschuss Pech. Im Finish schlugen die Berliner durch Sven Michel (86.) und Kevin Behrens (89.) zu.

In Fürth drehten Patrik Schick (8.), Sardar Azmoun (18.), Paulinho (58.) und Exequiel Palacios (84.) die Führung der Hausherren durch Jetro Willems (5.), Julian Baumgartlinger kam bei den Gästen in der 83. Minute auf den Platz.

Gleich sechs Österreicher waren bei Köln gegen Bielefeld im Einsatz – bei den Gastgebern Florian Kainz und Dejan Ljubicic jeweils bis zur 74. und Louis Schaub ab der 74. Minute, bei Bielefeld Manuel Prietl und Patrick Wimmer über die komplette Distanz. Alessandro Schöpf wurde in der 85. Minute ausgewechselt. Wimmer war am Kölner Eigentor durch Timo Hübers (33.) maßgeblich beteiligt. Für Köln scorten Mark Uth (3.), Anthony Modeste (43.) und Jan Thielmann (86.). (APA, 23.4.2022)