Mehr als sechs Jahre lang soll der Ex-Bürgermeister von Schärding doppelt kassiert haben.

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Schärding – Nach seiner Ablöse bei der Wahl im September 2021 ist nun ein Wirbel um den ehemaligen ÖVP-Bürgermeister von Schärding entbrannt. Franz Angerer soll während seiner Tätigkeit als Bürgermeister sechs Jahre lang zusätzlich seine Pension bezogen haben. Diese bekäme er aus seinem früheren Beruf als Lehrer. Das berichtete die "Kronen Zeitung" am Dienstag. Die Pension hätte er aber von dem Bezug, den er als Bürgermeister bekommen hat, abziehen müssen, hieß es beim "ORF Oberösterreich".

"Falls ich nun doch Geld erhalten habe, das mir nicht zusteht, werde ich es selbstverständlich zurückzahlen. Noch habe ich aber keinerlei Mitteilung erhalten", wird Angerer, der insgesamt 18 Jahre Bürgermeister war, in der "Kronen Zeitung" zitiert. Demnach habe er nichts bewusst verheimlicht. Angerer soll ab seinem 65. Geburtstag im April 2015 bis November 2021 doppelt kassiert haben. Der Stadt könnte ein Schaden von rund 150.000 Euro entstanden sein. Dienstagabend soll die Angelegenheit im Stadtrat thematisiert werden.

"Gagentrickserei absolut letztklassig"

Für SPÖ-Bundesgeschäftsführer Christian Deutsch ist "diese Gagentrickserei absolut letztklassig. Die ÖVP lässt die Menschen in der Rekordteuerung eiskalt im Stich und steckt sich selbst die Taschen voll", hieß es von Deutsch in einer Aussendung. Deutsch fordert neben voller Aufklärung auch eine Rückzahlung der Gagen. Der oberösterreichische SPÖ-Landesgeschäftsführer Florian Koppler sieht einen klaren Verstoß gegen Paragrafen zwei des oberösterreichischen Bezügegesetzes und fordert ebenfalls "eine lückenlose Aufklärung". (APA, red, 26.4.2022)