Das Gefängnis in Gjilan im Südosten des Kosovo soll dänischen Standards entsprechen.

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Kopenhagen – Dänemark hat mit dem Kosovo ein Abkommen über die Übernahme von 300 Verurteilten mit Ausweisungsbescheid geschlossen. Justizminister Nick Haekkerup bezeichnete das Abkommen als bahnbrechend. Eine entsprechende Absichtserklärung hatten Haekkerup und seine kosovarische Amtskollegin Albulena Haxhiu bereits im Dezember vergangenen Jahres unterzeichnet.

Haekkerup zufolge gewährleistet das Abkommen, dass die aus Dänemark abgeschobenen Kriminellen auch im Kosovo unter Haftbedingungen einsitzen, die dänischen Standards entsprechen. Dafür werde das Gefängnis in Gjilan im Südosten des Kosovo extra adaptiert, so der dänische Justizminister. Das Abkommen enthält eine Passage, wonach die – ausschließlich aus EU-Drittländern – stammenden Verurteilten nach Absitzen ihrer Strafe direkt aus dem Kosovo in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden sollen.

Das Abkommen bedarf noch der Ratifizierung durch die Parlamente Dänemarks und des Kosovo. Haekkerup gab sich gegenüber der dänischen Nachrichtenagentur Ritzau jedoch zuversichtlich, dass beide Volksvertretungen grünes Licht geben werden. (APA, 27.4.2022)