Der Widerstand gegen die Militärjunta seit dem Coup d'État im vergangenen Jahr spitzt sich zu, auch Anfang März wurden Demonstrierende in Yangon (Rangun) von der Polizei attackiert.

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Yangon (Rangun) – In Myanmar eskaliert mit der Erschießung eines buddhistischen Mönchs, der weiteren Zerstörung von Dörfern sowie Militäreinsätzen im bisher ruhigen Süden die Gewalt der Junta gegen den Widerstand gegen ihr Regime. Am Fluss Muu in der Region Sagaing habe die Armee mehr als 10.000 Menschen vertrieben und elf Dörfer zerstört und niedergebrannt, berichtete das Nachrichtenportal "Myanmar Now" am Mittwoch laut Katholischer Nachrichten-Agentur (KNA) und Kathpress.

Mehrere Zivilisten und Widerstandskämpfer seien getötet worden. Nach Angaben des myanmarischen Portals "Mizzima" wurde in einem weiteren Dorf in Sagaing ein buddhistischer Mönch erschossen, der die Truppen der Junta am Eindringen in das Dorf hindern wollte.

Artilleriebeschuss auf Dorf laut Medienberichten

Unterdessen wachsen die Spannungen zwischen der Armee und bewaffneten Widerstandsgruppen im Süden von Myanmar. Nach einem Angriff von Kämpfern der ethnischen Minderheit der Karen und der "Volksverteidigungsarmee" der Untergrundregierung auf eine Polizeistation nahe der wichtigen Handels- und Hafenstadt Dawei habe die Armee ein Dorf mit Artillerie beschossen, berichtete das Nachrichtenportal "Irrawaddy".

Bisher waren die überwiegend christlichen Regionen Chin und Kayah im Westen und Nordosten Myanmars sowie Sagaing in Zentralbirma die Epizentren des Bürgerkriegs in Myanmar. Zuletzt vermehrten sich jedoch Berichte über Gefechte auch im Süden. Am Palmsonntag hatte das Militär bei einer Razzia in einer katholischen Kirche im Irrawaddydelta im Süden Myanmars 13 Priester, Seminaristen, Katecheten und weitere Gemeindemitglieder festgenommen. Während die meisten nach stundenlangen Verhören wieder freigelassen wurden, blieb Pfarrer Richard Nay Zaw Aung neun Tage in der Gewalt der Armee. (APA, 27.4.2022)