Auch wenn es wieder etwas mehr zu holen gibt – derzeit kommen die Sparzinsen gegen die hohe Inflation noch lange nicht an.

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Wien – Die Erinnerung vieler Menschen daran ist fast verblasst, doch es gibt sie noch: Zinsen für Guthaben bei Banken. Erste größere Geldhäuser haben angesichts der galoppierenden Inflation die Fixverzinsung für Festgeld bei dreijähriger Bindung auf mehr als ein Prozent pro Jahr verdoppelt, berichtete das Vergleichsportal Durchblicker. Allerdings werden auch Fixzinskredite teurer, nämlich bei allen Laufzeiten um etwa ein Prozent.

Seit 2008 waren die Einlagenzinsen kontinuierlich auf de facto null Prozent gesunken – bedingt durch die Europäische Zentralbank (EZB), die im März 2016 ihren Leitzins auf null setzte und Bankeinlagen mit einem Strafzins von minus 0,5 Prozent belegte. Daher erhielten im Februar Bankkunden für ihre Einlagen im Durchschnitt bloß 0,06 bis 0,07 Prozent Zinsen, für Sparkonten mit mehr als zwei Jahren Laufzeit 0,36 Prozent. Doch nun dürfte die erste Leitzinserhöhung der EZB wegen der hohen Inflation zügig näherrücken.

"Angesichts der aktuellen Teuerungsrate ist das zwar für Sparerinnen und Sparer bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Stein. Den Wertverlust der Einlagen kompensiert das nicht ansatzweise", sagt Durchblicker-Chef Reinhold Baudisch. "Die Zinserhöhung auf ein Prozent bleibt weit unter der für 2022 erwarteten Inflationsrate von 6,8 Prozent." Er geht aber davon aus, "dass wieder etwas mehr Bewegung in diesen Markt kommt". (APA, aha, 27.4.2022)