Bald wieder an der Seitenlinie: Ferdinand Feldhofer.

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Wien – Die Meister- und Vizemeister-Entscheidung ist gefallen, der Kampf um Rang drei dafür an Spannung nicht zu überbieten: Drei Runden vor Schluss liegen in der Meistergruppe der Fußball-Bundesliga vier Teams innerhalb von vier Punkten. Rapid hält nach dem am Ende packenden 2:2 gegen den Sechsten Austria Klagenfurt bei der Pole Position, der Lokalrivale Austria und der WAC (1:1) lauern aber nur zwei Zähler dahinter. Für mächtig Spannung im Wiener Derby ist gesorgt.

Rapid kam gegen den Aufsteiger mit einem "blauen Auge" davon, da Leihstürmer Ferdy Druijf (78., 88.) zum ersten Mal für die Wiener doppelt traf. "Wir haben uns die Ausgangsposition nicht verbessert, aber auch nicht dramatisch verschlechtert, weil die anderen auch nicht gewonnen haben", sagte Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer. Man habe allerdings eine "Riesenchance" ausgelassen.

Finalspiele

Sein Team tritt neben dem Auswärtsderby am 8. Mai noch gegen Salzburg und beim WAC an. "Es war nicht unser Spiel, nicht gut. Jetzt warten drei richtige Finale auf uns, da müssen wir schauen neun Punkte zu holen", gab Druijf die Marschroute vor. Rang drei wäre auch im Hinblick auf den Europacup wichtig. "Wir wollen unbedingt einen Fixplatz in Europa", betonte Kevin Wimmer. Schlüssel dazu könnte ein Auswärtssieg bei der Austria sein. "Es geht nicht nur ums Prestige, aufgrund der Tabellensituation kommt noch Brisanz dazu", ist sich der Abwehrspieler bewusst.

Leicht wird es auf keinen Fall, vor allem wenn man die Mittwoch-Leistung als Maßstab nimmt. Die Hütteldorfer blieben über weite Strecken vieles schuldig. "So eine erste Halbzeit möchte ich nicht mehr haben, da kann man auch nichts schönreden. Das war einfach zu wenig", wusste Feldhofer. Besonders bitter war für ihn, dass er aufgrund seiner Sperre nur von knapp unterhalb des Stadiondaches zusehen konnte, daher nicht auf die Mannschaft einwirken konnte. "Es war grauslich, von oben zuzuschauen. Ich hoffe, es war das erste und letzte Mal."

Aussetzer

Ein erstes Mal gab es auch für Niklas Hedl wegen seines unnötigen Ausschlusses in der 80. Minute. Der ÖFB-U21-Teamtormann hatte sich im Rahmen eines Auswurfes zu einer leichten Tätlichkeit gegenüber Schumacher hinreißen lassen, die auch zum Elfmetertor von Turgay Gemicibasi (84.) führte. "Normal ist er sehr ruhig. Das sind Emotionen, die passieren. Es war nichts Dramatisches, da hat er wohl Lehrgeld gezahlt, das wird ihm wahrscheinlich auch nicht mehr passieren", vermutete Feldhofer. Folgen hat es, ist Hedl nun doch im Derby gesperrt. Am Donnerstag gab die Liga bekannt, dass Hedl zu einer Drei-Spiele-Sperre verurteilt, ein Spiel davon ist bedingt.

Damit könnte der 23-jährige Bernhard Unger zum Startelfdebüt kommen, sollte der zuletzt auch verletzte Paul Gartler nach seiner Erkrankung nicht fit werden. Die Ligapause am Wochenende kommt da gelegen. "Einige Spieler haben sehr viele Spiele in den Beinen, deshalb bin ich froh, dass eine kleine Pause kommt. Uns fehlt ein bisschen die Frische", meinte Feldhofer. An der Mentalität mangelt es nicht. "Mit einem Mann weniger muss man froh sein, wenn man noch 2:2 spielt. Da hat sich das Herz, die Mentalität, der Wille gezeigt, das war sicher das Positivste an diesem Abend", fasste der Steirer zusammen. (APA; 28.4.2022)