Die Trockenheit führte zuletzt in Kalifornien immer wieder zu Waldbränden.

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Los Angeles – Aufgrund der anhaltenden Dürre im US-Bundesstaat Kalifornien hat der öffentliche Wasserversorger einen Notfallplan für die Metropolregion um Los Angeles angekündigt. Das geschehe zum ersten Mal in der Geschichte, verkündete der Metropolitan Water District (MWD) am Mittwoch auf Twitter: "Ein Drittel unserer Region – Teile der Bezirke Los Angeles, Ventura und San Bernardino – ist mit einem Notfall konfrontiert, da man dort von der sehr eingeschränkten Versorgung aus Nordkalifornien abhängig ist."

Man rufe die Menschen in diesen Regionen dazu auf, Freiflächen nur mehr einmal wöchentlich zu bewässern. Gleichzeitig seien alle Bewohnerinnen und Bewohner Südkaliforniens sowie Unternehmen dazu aufgerufen, 30 Prozent ihres Wassers einzusparen. "Die vergangenen drei Jahre sind hochgerechnet die trockensten in der Geschichte unseres Staates. Sie haben zu Dürren geführt, wie wir sie noch nie zuvor erlebt haben."

Sechs Millionen Menschen betroffen

Die Maßnahmen sollen ab 1. Juni in Kraft treten und rund sechs Millionen Menschen betreffen. Die Einschnitte könnten ab September noch gravierender ausfallen. Der MWD-Vorstand habe ihn dazu ermächtigt, bei Bedarf jegliche Bewässerung ab September zu untersagen, wird MWD-Manager Adel Hagekhalil in einer Presseaussendung zitiert. Für die Durchsetzung der Einschränkungen seien die regionalen Wasserversorger zuständig, die dem MWD angehören. Laut "Los Angeles Times" sollen sich die Strafen auf bis zu 2.000 Dollar pro Acre-Foot (rund 1.200 Kubikmeter) verschwendeten Wassers belaufen.

Den Notfall hatte der Wasserversorger MWD bereits im November ausgerufen. Dass klare Maßnahmen bislang fehlten, haben Kritikerinnen und Kritiker seit längerem bemängelt. Insgesamt versorgt der MWD 19 Millionen Menschen in 26 südkalifornischen Regionen. (miwi, 28.4.2022)