Apple hat seine Aktivitäten in Russland deutlich beschränkt, das bringt dem iPhone-Hersteller nun eine Klage ein.

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Der Angriffskriege Russlands gegen die Ukraine hat auch in Techwelt zahlreiche Verwerfungen ausgelöst. Viele Firmen haben mittlerweile ihre Aktivitäten in Russland eingestellt oder zumindest pausiert. Eines davon ist Apple. Genau dieser Umstand bringt dem Unternehmen nun aber eine Klage ein, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Apple Pay

Eine russische Anwaltskanzlei hat vor einem Gericht in Moskau Klage gegen Apple eingereicht. Konkret stößt man sich am abrupten Rückzug des Bezahldienstes Apple Pay aus Russland. Die Kläger wollen nun eine Wiederkehr des Angebots erzwingen.

Gleichzeitig wird ein Schadenersatz in der Höhe von 90 Millionen Rubel gefordert, was derzeit rund 1,2 Millionen Euro entspricht. Dieser Wert könnte noch deutlich steigen, fordern die Kläger doch andere Apple-Nutzer auf, sich dem Verfahren anzuschließen.

Argumente

Die Kanzlei Chernyshov, Lukoyanov & Partner argumentiert, dass die Einstellung des Dienstes gegen die Konsumentenrechte in Russland verstößt. Immerhin sei Apple Pay ohne Vorwarnung am 1. März deaktiviert worden. Das habe Wert und Funktionalität der damit ausgestatteten Geräte – also vor allem iPhones – reduziert.

Netflix

Neben der Klage gegen Apple strebt besagte Kanzlei übrigens auch ein Verfahren gegen Netflix an. Auch der Streaminganbieter hat sein Angebot in Russland recht bald nach dem Einmarsch russischer Truppen in der Ukraine eingestellt. Insofern besteht auch die Möglichkeit, dass hier noch weitere Klagen gegen andere Firmen folgen könnten, die ihre Services mittlerweile ebenfalls beendet haben.

Allerdings sind die Chancen der Klage eher zweifelhaft. Immerhin ist die Einstellung von Apple Pay Folge von US-Sanktionen gegen Russland, an die sich das in Kalifornien beheimatete Unternehmen halten muss. Rechtlich gesehen hat der iPhone-Hersteller derzeit also gar keine Möglichkeit, dem Wunsch der Kläger nachzukommen. (apo, 30.4.2022)