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Amazon kehrt zum Regelwerk zurück, das vor Beginn der Corona-Pandemie galt.

Foto: APA/AFP/GETTY IMAGES/Michael M.

E-Commerce-Riese Amazon schraubt seine Corona-Maßnahmen in den USA zurück. Wenngleich die Fallzahlen in den USA wieder im Steigen begriffen sind – zuletzt lag gemäß der Gesundheitsbehörde CDC der Tagesschnitt an Neuinfektionen bei über 56.000 Personen – müssen Mitarbeiter nun wieder finanzielle Einbußen einplanen, wenn sie sich anstecken.

Zuletzt gewährte der Konzern, der 2021 einen Gewinn von über 33 Milliarden Dollar erwirtschaftete, seinen Arbeitern in den Vereinigten Staaten noch bis zu zwei Wochen zusätzlichen bezahlten Krankenstand bei einer Corona-Infektion oder Quarantäneanordnung. Ab Montag (2. Mai) wird diese Praxis aber beendet, wie man laut CNBC-Bericht den Angestellten in einer Aussendung mitteilte.

Demnächst werden sie nun entweder auf ihr normales Kontingent an Krankenstandstagen zurückgreifen müssen. Wie groß dieses ist, hängt von den gesetzlichen Vorgaben am jeweiligen Standort ab. Wenn sie dieses nicht nutzen wollen oder bereits aufgebraucht haben, können sie ohne Bezahlung fernbleiben. Diese Möglichkeit ist allerdings auf maximal fünf Tage limitiert. Was geschieht, wenn Mitarbeiter etwa aufgrund eines schwereren Verlaufs sowohl ihr Krankenstandskontingent erschöpfen, als auch die fünf Tage unbezahlte Absenz überschreiten, bleibt offen.

Rückkehr zu alten Regeln

Ebenfalls nicht mehr möglich sein wird es, eine Auszeit in Anspruch zu nehmen, während man auf ein Testergebnis wartet. Amazon begründet das mit der mittlerweile breiten Verfügbarkeit von Schnelltests. Dabei handelt es sich allerdings üblicherweise um Antigen-Teststreifen, deren Genauigkeit deutlich unter von Laboren durchgeführten PCR-Tests liegt.

Sofern nicht gesetzlich vorgeschrieben wird es auch keine standortweiten Informationen über positive Fälle mehr geben. Auch Anreize, mit denen man Mitarbeiter motivierte, sich impfen zu lassen, setzt man nicht mehr.

Da die Pandemie sich abschwäche, Impfungen und Behandlungen für Covid-19 gut verfügbar seien und auch die Behörden ihre Empfehlungen gelockert haben, könne man nun "sicher zu den Regeln vor Covid zurückkehren", so das Unternehmen in seiner Aussendung. Gerade zu Beginn der Pandemie im Jahr 2020 war der Konzern insbesondere in den USA immer wieder wegen mangelhafter Sicherheitsvorkehrungen kritisiert worden und führte daraufhin unter anderem flächendeckende Tests ein. (gpi, 1.5.22)