Das niedersächsische Stade könnte einer der deutschen LNG-Standorte werden.

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Berlin – Die deutsche Bundesregierung hat für die Beschaffung von vier schwimmenden Flüssiggasterminals 2,94 Milliarden Euro im Haushalt vorgesehen. Das geht aus dem zweiten Fortschrittsbericht Energiesicherheit hervor, den das deutsche Wirtschaftsministerium am Sonntag veröffentlichte. "Die entsprechenden Verträge sind auf der Zielgeraden", heißt es. Eine Inbetriebnahme der Anlagen zur Anlandung und Regasifizierung von LNG (Liquified Natural gas) sei schnellstmöglich über die Unternehmen RWE und Uniper vorgesehen.

Zwei Standortentscheidungen seien zugunsten von Wilhelmshaven und Brunsbüttel bereits gefallen. Die Arbeiten in Wilhelmshaven begännen schon in Kürze und sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Anfang 2023 sei dann die Inbetriebnahme in Brunsbüttel vorgesehen. Als weitere Standorte zur Stationierung einer schwimmenden LNG-Anlage kämen Stade, Rostock, Hamburg-Moorburg oder Eemshaven in den Niederlanden in Betracht, heißt es weiter. In Hamburg könne bis Jahresende ein schwimmendes LNG-Terminal in Betrieb gehen, sagte Bürgermeister Peter Tschentscher der "Welt".

Beschleunigungsgesetz in Arbeit

Nach Angaben des deutschen Wirtschaftsministeriums ist zudem ein LNG-Beschleunigungsgesetz geplant, mit dem es den Genehmigungsbehörden unter bestimmten Bedingungen vorübergehend ermöglicht werden soll, von Verfahrensanforderungen wie etwa Umweltverträglichkeitsprüfungen abzusehen. Dies soll einen schnelleren Bau ermöglichen. Nötig ist auch eine Anbindung der schwimmenden LNG-Terminals an das Gasnetz. Die schwimmenden Anlagen sollen eine schnellere Unabhängigkeit von russischem Pipelinegas ermöglichen und die Zeit überbrücken, bis stationäre Anlagen gebaut werden können. (APA, red, 1.5.2022)