Kein Kryptogeld mehr zur Unterstützung der Wikipedia.

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Kryptowährungen mag es schon seit einigen Jahren geben, in den vergangenen Monaten ist die Diskussion über grundlegende Vor- und Nachteile dieser Systeme aber neu entflammt. Das führt nun dazu, dass eines der weltweit größten Community-Projekte eine vor langem getroffene Entscheidung revidiert.

Klares Ergebnis

Die Wikimedia Foundation (WMF) will künftig keine Spenden in Kryptowährungen mehr akzeptieren. Das ist das Resultat einer über drei Monate gelaufenen Diskussion zwischen rund 400 Wikimedia-Mitgliedern, die in eine Abstimmung mündete. Diese ging dann mit 234 zu 94 Stimmen recht deutlich gegen die Kryptowährungen aus.

Die Trägerorganisation der Online-Enzyklopädie Wikipedia hatte bereits seit 2014 Spenden auf diesem Weg akzeptiert, zuletzt wurden dabei Bitcoin, Bitcoin Cash und Ether unterstützt. In den vergangenen Monaten wuchs allerdings die Kritik an dieser Praxis.

Kritik

Gegnerinnen verweisen etwa auf die negativen Umweltauswirkungen durch den hohen Stromverbrauch vieler Kryptowährungen. Auch die zahlreichen Betrügereien, die in diesem Umfeld zu beobachten sind, wurden gegen Bitcoin und Co ins Treffen geführt.

All das ließe sich mit den hehren Zielen der Wikimedia Foundation nicht vereinbaren, brachte es etwa Molly White von "Web3 is going great" auf den Punkt, die seit vielen Jahren auch rund um die Wikipedia aktiv ist.

Geringe Relevanz

Was für die aktuelle Entscheidung aber ebenfalls hilfreich gewesen sein dürfte: Der Verlust der Spenden via Kryptowährungen dürfte für die WMF verkraftbar sein. Im Jahr 2021 kamen auf diesem Weg zwar 130.100,94 US-Dollar in die Kassen der Stiftung, das entspricht aber nur 0,08 Prozent aller Spenden. (apo, 2.5.2022)