"Die Mutter meiner Frau war Kunsthistorikerin und hat uns unter anderem dieses Kästchen mit fünf Schubladen vermacht. Leider haben wir keine Informationen darüber, von wem, wann oder aus welchem Holz es gefertigt wurde. Mir ist nur bekannt, dass meine Schwiegermutter das Kasterl auf einem Flohmarkt gekauft hat.

Abgesehen davon, dass es ein schönes Erinnerungsstück ist, wuchs es mir auch deshalb ans Herz, weil ich darin viele kleine Dinge finde, die ich dort gut aufgehoben weiß. Dazu zähle ich meinen Pass, Ohrenstöpsel, Schweizer Franken vom letzten Konzert in Zürich, Visitenkarten, Manschettenknöpfe, Pflaster und einen Haufen Plektrums, die ich für mein Gitarrenspiel benötige.

Das Kasterl steht auf meinen Schreibtisch, ist also immer in meinem Blickfeld, und wann immer ich etwas suche, streift mein Blick als Erstes die fünf geheimnisvollen kleinen Laden." (Michael Hausenblas, RONDO, 10.5.2022)