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Die Medienlandschaft Afghanistans hat sich nach der Machtübernahme dramatisch verändert – im Sinne von Taliban-Sprecher Zabiullah Mujahid.

Foto: AP/Hussein Malla

Kabul – Die militant-islamistischen Taliban haben den Medien in Afghanistan anlässlich des Welttags der Pressefreiheit gratuliert – und prompt Kritik geerntet. "Die Landesmedien dürfen und können im Rahmen der Gesetze frei agieren", teilte Taliban-Sprecher Zabiullah Mujahid am Dienstag mit. In den sozialen Netzwerken gab es jedoch Kritik.

So wurden die Taliban, die seit August 2021 wieder in Afghanistan herrschen, auf ihren harten Kurs bei der Medienkontrolle und Einschränkungen der Pressefreiheit hingewiesen. Mujahid wies die Kritik zurück.

In einem am Dienstag veröffentlichen Bericht der Organisation Reporter ohne Grenzen stürzte das Land auf einem Ranking der Pressefreiheit auf Platz 156 von 180. Demnach seien Arbeitsumstände für Redaktionen enorm erschwert. Es herrsche Zensur, viele Journalistinnen und Journalisten seien zur Zielscheibe von Gewalt und Einschüchterung geworden.

Die Medienlandschaft Afghanistans, immer angepriesen als eine der großen Errungenschaften nach der internationalen Militärintervention, hat sich nach der Machtübernahme dramatisch verändert. Hunderte Redaktionen oder Radiostationen haben der Internationalen Journalisten-Föderation zufolge ihre Arbeit eingestellt, mehr als 2.000 Medienschaffende ihren Job verloren. Die Taliban sehen dahinter alleine wirtschaftliche Gründe. (APA, dpa, 3.5.2022)