Von Norden nach Süden: In Europa gibt es eine Vielzahl an wunderbaren Stränden, findet (nicht nur) die Reiseredaktion des "Guardian". Die Kolleginnen und Kollegen stellen gleich 40 davon vor. Wir haben die Auswahl auf elf eingedampft:

Sarakiniko, Milos, Griechenland

Die spektakuläre Caldera von Santorin mag das Aushängeschild Griechenlands sein, aber wenn es um vulkanische Strände geht, gewinnt der mondähnliche Sarakiniko in Milos mit seinen weißen Felsen, die wie kalkhaltige Eisberge aussehen, eindeutig. Findet man beim Guardian.

Ein solch markanter Strand sei unweigerlich bei Instagramern beliebt, die Selfies machen wollen, indem sie von den Klippen springen oder in der Nähe des halb versunkenen Schiffswracks posieren; zum Glück gebe es viele geschützte Buchten, um den Menschenmassen zu entgehen, heißt es.

Sellin, Rügen, Deutschland

Deutschlands herrliche rund 3.200 Kilometer lange Nordküste – die sich über zwei Meere (Nord- und Ostsee) erstreckt – hat eine beeindruckende Auswahl an Stränden zu bieten, liest man: abgelegen und einsam, windig und wild und alles dazwischen. Einer der besten befinde sich auf der Ostseeinsel Rügen, in dem kleinen, aber charmanten Ort Sellin: Der weitläufige goldene Sandstrand sei von stattlicher Bäderarchitektur geprägt und werde von klassischen Strandkörben gesäumt.

Sellin auf Rügen
Foto: imago images/STAR-MEDIA

Die 400 Meter lange Seebrücke verfüge über einen malerischen Pavillon aus den 1920er-Jahren. Tipp der Guardian-Redaktion: Wenn es zu voll wird, gibt es im Norden und Süden ruhigere Abschnitte und Fähren zur Insel Hiddensee, die keine Einwohner und keine Autos hat.

Sopelana, Baskenland, Spanien

Sopelana – rund 20 Kilometer nördlich der Mündung des Nervión – sei praktisch Bilbao am Meer, liest man. Im Sommer zieht es einen Großteil der Stadt an den Wochenenden hierher, bei ausländischen Touristen sei der Ort weniger bekannt ist. "Eine Reihe von Stränden unterschiedlicher Größe und Wildheit, von den weitläufigen Sandstränden von Arrietara-Atxabiribil bis zur winzigen Kieselbucht von Meñakoz, bieten weite Ausblicke, herrliche Sonnenuntergänge und jede Menge Surfmöglichkeiten", schwärmt man bei der britischen Tageszeitung.

Sopelana nahe Bilbao, Spanien
Foto: imago images/VWPics

Der wunderschöne 750 Meter lange Strandabschnitt von Barinatxe (oder La Salvaje), den man über eine Steintreppe an der Steilküste erreicht, sei für zwei sehr unterschiedliche Gruppen besonders attraktiv: Nudisten (sie treffen sich am linken Ende des Strandes) und Gleitschirmflieger. Fahrradparkplätze und Duschen gebe es an verschiedenen Stellen entlang der Küste. Sopelana ist am besten mit der Metro von Bilbao aus zu erreichen (40 Minuten Fahrtzeit; Station Larrabasterra).

Ballybunion, County Kerry, Irland

Dieser beliebte Ferienort in North Kerry verfügt über vier wunderschöne Strände. Sie sind seit der viktorianischen Zeit beliebt und ziehen an sonnigen Sommertagen immer noch viele Menschen an. "Es ist jedoch leicht, dem Gedränge zu entgehen, indem man den Pfad zu dem atemberaubenden Klippenweg oberhalb erklimmt", rät der Guardian.

Ballybunion in Irland.
Foto: Getty Images/iStockphoto/morrbyte

Wer mutig genug sei, könne sich auf die Suche nach dem Seil machen, das einen hinunter zum verlassenen Nuns Beach mit seinen Höhlen und dem Meeresbogen Virgin Rock führt. Im Seaside Ballybunion gibt es Kaffee und hausgemachte Waffeln als Belohnung für den herrlichen Drei-Kilometer-Spaziergang entlang des Long Strand oder für eine Unterrichtsstunde in der örtlichen Surfschule. Ein Bad in den Collins Seaweed Baths (22 Euro für 30 Minuten) sei ein Muss, gefolgt von einem Sprung in den belebenden Atlantik.

Drobni Pijesak, Montenegro

"Die Budva-Riviera in Montenegro ist einer der größten Hotspots des Landes, und es kann schwierig sein, den Menschenmassen zu entkommen", liest man. Aber in Drobni Pijesak, etwas weiter südlich, gebe es smaragdfarbenes Wasser, umgeben von bewaldeten Bergen, Sonnenliegen zum Ausleihen und zwei Strandrestaurants, die eine große Portion montenegrinischer Grillgerichte anbieten.

Blick auf den Strand von Drobni Pijesak in Montenegro.
Foto: Getty Images/iStockphoto/krle

Es lohne sich, ein Zimmer mit Meerblick zu buchen, heißt es. Tipp: Es gibt auch einen Weg, der von Petrovac zum Strand von Perazica Do führt.

Praia das Bicas, Sesimbra nahe Lissabon, Portugal

Vierzig Minuten westlich von Lissabon sei dies nur einer der Strände in der Region Setúbal, die bei den Portugiesen nicht nur wegen ihrer Küste, sondern auch wegen ihrer Weine beliebt seien, heißt es. Am Fuße des Arrábida-Gebirges liegt der Praia das Bicas, ein weitläufiger Strand mit feinem goldenem Sand, den man über eine lange Treppe von den Klippen hinunter erreicht.

Praia das Bicas nahe Lissabon

Er ist nach Westen ausgerichtet und dem Wind ausgesetzt, was ihn bei Surfern beliebt macht. Am Strand gibt es eine Bar und ein Restaurant, in dem lokale Spezialitäten serviert werden: Den Wein sollte man unbedingt probieren, liest man.

Strand Paal 31, De Cocksdorp, Texel, Niederlande

"Nur wenige Kilometer vor der Nordküste der Niederlande liegen die idyllischen Watteninseln mit ihren Naturreservaten, in denen es von Wildtieren nur so wimmelt, und den kilometerlangen, einsamen Radwegen, die sich entlang der ausgedehnten weißen Sandstrände schlängeln", schreibt der Guardian, und weiter: "Auf der größten und meistbesuchten Insel Texel dominiert die Landwirtschaft – die Schafe werden sehr geschätzt –, aber wenn Sie sich auf einen Sattel schwingen und in Richtung Nordsee fahren, können Sie eine der außergewöhnlichsten Landschaften des Landes entdecken."

Der Strand von De Cocksdorp, den man über Dünen, Wälder und Heideflächen erreicht, ist einer der breitesten der Insel. Der malerische Eierland-Leuchtturm biete einen traumhaften Blick über Texel und die Insel Vlieland.

Plage de Palombaggia, Korsika, Frankreich

Rondinara, Cupabia, Pinarello, Ostriconi und Campomoro: Korsikas schönste Strände klängen wie eine Besetzungsliste in der Commedia dell'arte, findet man beim Guardian, aber der erste Platz gehe zweifellos an Palombaggia. Unmittelbar hinter Porto Vecchio im äußersten Südosten der Insel liegt dieser von Pinien gesäumte Strand, ein Halbkreis aus goldenem Sand, der in das klare türkisfarbene Wasser abfällt.

Der beste auf Korsika laut "Guardian": Plage de Palombaggia
Foto: Getty Images/iStock/pkazmierczak

Weichkantige Felsen, die aus dem Wasser ragen, seien ideale Plätze zum Faulenzen, wenn der Sand zu heiß wird. Er sei einer der beliebtesten Strände der Insel, so dass der felsigere Tamaricciu nebenan eine gute Zweitbesetzung sei, nur etwas weniger schön, aber mit viel weniger Menschen.

Kaputaş, nahe Kalkan, Türkei

Es gebe viele längere, sandigere Strände in der Türkei, aber Kaputaş, ein aquamarin schimmernder Meeresstreifen zwischen Klippen und 187 Stufen unterhalb der Straße von Kas nach Kalkan, sei einer der besten des Landes.

Perfekt von oben: Kaputaş.
Foto: imago images/robertharding

Wir wollen es unseren britischen Kolleginnen und Kollegen gerne glauben. Von oben sehe es dort einfach perfekt aus, unten auf den Kieselsteinen können man jede Menge Spaß haben. Denn die Küstenlinie fällt schnell ab und erzeugt regelmäßige, sanfte Wellen. "In der Brandung zu sitzen und sich von der warmen See hin und her treiben zu lassen, ist eines der größten Urlaubsvergnügen", wird geschwärmt. Verkäufer würden am Strand "patrouillieren" und frisch zubereitete Gözleme, mit Käse gefüllte Fladenbrote, feilbieten.

Mlini, Pakleni-Inseln, Kroatien

Hvar-Besucher, die Lust auf einen Tapetenwechsel haben, sollten ein Taxiboot zur Bucht Mlini auf der Pakleni-Insel Marinkovac nehmen, schlägt man beim Guardian vor. Denn dieser nach Kiefern duftende Kieselstrand habe eine wunderbar entspannte Atmosphäre und verfüge über einen Liegestuhlverleih und ein Restaurant direkt am Strand.

Ein typischer Kieselstrand: Mlini
Foto: Getty Images/iStockphoto/tupungato

Wie an allen kroatischen Kieselstränden sind Badeschuhe empfehlenswert, das "erstaunlich klare blaugrüne" Wasser lade zu stundenlangem Schnorcheln ein.

Porto Palermo, Qeparo, Bezirk Vlorë, Albanien

Qeparo sei ein zauberhaftes Dorf mit spektakulären Farbkombinationen, macht der Guardian uns den Mund wässrig: das Blau des Meeres, das Grün der Hänge und das Weiß der Kalksteinfelsen, die aus den dramatischen Berghängen ringsum herausragen.

Die 200 Jahre alte Festung nahe Porto Palermo

Es gebe viele versteckte Strände, aber auch der Hauptstrand Porto Palermo sei wunderschön unverbaut und eigne sich hervorragend zum Entspannen auf den Kieseln oder zur Erkundung der nahe gelegenen felsigen Halbinsel, auf der sich eine 200 Jahre alte Festung befindet. (red, 8.5.2022)

Alles 40 Strände mit allen Details findet man auf der Website des "Guardian": 40 of the best beaches in Europe

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