Cooling Zones in jedem Bezirk, Cool Spots mit Sprühnebelduschen auf öffentlichen Plätzen, Parkarbeitsplätze im Schatten: Mangelnde Kreativität muss sich die Stadt Wien bei der Benennung jener Maßnahmen, die der Bevölkerung im Sommer die Hitze erträglicher machen sollen, wahrlich nicht vorwerfen lassen. Fehlende Ambition auch nicht – und das ist gut so. Dass die rot-pinke Stadtregierung mit dem nun präsentierten Hitzeaktionsplan auch jene in den Blick nimmt, die sich keine Klimaanlage leisten können, ist richtig, in einer Großstadt aber nicht selbstverständlich.

Sprühnebelduschen in Wien.
Foto: APA/HANS PUNZ

Dennoch können weder hübsche Worte noch gute Vorsätze darüber hinwegtäuschen, dass die Stadtpolitik in puncto Hitze noch ordentlich ins Schwitzen kommen könnte. Mit diesen coolen Innovationen ist es nicht getan. Denn diese Maßnahmen können zwar punktuell Abkühlung bringen, tun aber zu wenig gegen die zunehmende Überhitzung der Stadt.

Den Verantwortlichen ist das bewusst, immerhin haben sie auch langfristige Maßnahmen in ihren Plan geschrieben. Anstatt klingender Namen liest man hier allerdings schwer fassbare Begriffe wie "Ausstieg aus fossilen Energieträgern", "Kaltluftschneisen" sowie "Mikro- und Mesoklima".

Um diese großen Brocken anzugehen, wird die Stadtregierung einen kühlen Kopf brauchen – und mindestens so viel Kreativität wie bei der Taufe leichter umsetzbarer Vorhaben. (Stefanie Rachbauer, 4.5.2022)