Vielleicht kann man schon bald von Robotern abgeschmeckte Eierspeisen im Lokal probieren.

Foto: Getty Images/iStockphoto/Mariha-kitchen

Roboter in der Gastro sind keine Idee der Zukunft mehr: Am ehesten kennt man sie als Servierhilfen in Lokalen, die den Gästen das Essen an den Tisch bringen. Mittlerweile sind sie aber auch fester Bestandteil in der Küche, wo sie Kochvorgänge automatisieren. Bei den Olympischen Spielen in Peking zum Beispiel haben Roboter Burger selbstständig zusammengesetzt. Die Idee der Entwicklerinnen und Entwickler von solcher künstlichen Küchenintelligenz ist es, dem Personalmangel in der Gastro entgegenzuwirken und die Mitarbeitenden zu entlasten.

Gesalzene Eierspeise

Forscherinnen und Forscher von der Universität Cambridge sind nun einen Schritt weitergegangen und haben einem Roboter das Kauen und Schmecken beigebracht. Dazu haben sie der künstlichen Intelligenz Eierspeise mit Tomaten in variierenden Konsistenzen vorgesetzt.

Warum unterschiedliche Konsistenz? Damit wollte man den menschlichen Kauprozess imitieren – wenn der Mensch Essen kaut, verändert sich nicht nur die Textur des Essens, sondern auch der Geschmack, und das wollte man dem Roboter vermitteln. Um die Konsistenz ähnlich dem Kauvorgang herzustellen, hat man die Eierspeise und die Tomaten für den Roboter püriert.

Mittels einer Sonde maß die künstliche Intelligenz dann den Salzgehalt der Eierspeis in den verschiedenen Stadien und konnte so ermitteln, ob das Gericht ausgewogen gewürzt ist oder es noch eine Prise Salz oder andere Zutaten braucht.

Cambridge University

Köche der Zukunft?

Nachsalzen und Abschmecken sei der nächste Schritt in der Entwicklung von Gastrorobotern, so die Forschenden, bisher konnte immer nur der aktuelle Salzgehalt eines Gerichtes gemessen werden. So aber könne man das menschliche Geschmackserlebnis nachempfinden und Robotern beibringen, ob etwas gut schmeckt oder nicht – und zu besseren Köchen machen. (rec, 9.5.2022)