Die Namensänderung von Macrons Partei geht mit einem Wunsch nach Erneuerung einher.

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Paris – Die Partei des wiedergewählten französischen Präsidenten Emmanuel Macron soll künftig Renaissance heißen. Das kündigte der Vorsitzende der bisher als La République en Marche (LREM) bekannten Partei, Stanislas Guerini, am Donnerstag an. Die Veränderung habe mit dem Wunsch zu tun, die Partei zu erneuern und zu öffnen. Den Namen Renaissance verwendete die Partei bereits für ihre Liste bei der Europawahl 2019. Macron hatte LREM 2016 gegründet.

Macrons Partei kündigte zudem an, bei den Parlamentswahlen im Juni mit weiteren Mitte-Parteien wie MoDem und Horizons als Bündnis "Ensemble" anzutreten. Das französische Unterhaus wird nach dem Mehrheitswahlrecht gewählt. Kleinere Parteien haben daher in der Regel allein nur geringe Chancen, Stimmkreise zu gewinnen.

Mehrheit für Vorhaben ungewiss

Der frisch wiedergewählte Staatschef braucht in der Nationalversammlung eine Mehrheit, um seine Projekte umzusetzen. Sollte ein anderes Lager die Mehrheit gewinnen, käme eine sogenannte "Cohabitation" zustande: Dabei hat der Staatspräsident keine eigene Mehrheit, da die stärkste Fraktion im Parlament und der Staatspräsident zwei entgegengesetzten politischen Lagern angehören. Macron wäre bei einer solchen Cohabitation faktisch gezwungen, einen Premierminister aus dessen Reihen zu ernennen.

Frust und Enttäuschung über Macrons erste Amtszeit dürften ihn bei der Wahl Stimmen kosten. Im linken Lager formiert sich bereits ein Zusammenschluss gegen ihn, der ihm gefährlich werden könnte. (APA, 5.5.2022)