Carlos Alcaraz spielt in jungen Jahren beeindruckendes Tennis.

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Jubel.

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Novak Djokovic gratulierte und verabschiedete sich aus Madrid.

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Madrid – Carlos Alcaraz ist im Tennis der Mann der Stunde: Nur etwas mehr als 24 Stunden nach Rafael Nadal rang der seit Donnerstag erst 19-jährige Spanier im ersten Duell überhaupt auch den Weltranglisten-Ersten Novak Djokovic nieder und steht im Endspiel des ATP-1000er-Turniers in Madrid. Alacaraz besiegte den Serben nach 3:36 Stunden mit 6:7(5),7:5,7:6(5). Im Finale am Sonntag trifft er auf Alexander Zverev. Der Deutsche setzte sich gegen den Griechen Stefanos Tsitsipas mit 6:4, 3:6, 6:2 durch.

Djokovic ist trotz steil ansteigender Formkurve ausgeschieden. Der Serbe verlor zwei Wochen vor den French Open im hochklassigen Halbfinale gegen Spaniens Shootingstar und verpasste damit sein zweites Endspiel des Jahres nach seiner Finalniederlage in Belgrad. In Roland Garros ist der 34-Jährige ab dem 22. Mai Titelverteidiger.

Der sensationell aufspielende Alcaraz verlangte auch Djokovic alles ab. Der Serbe allerdings hielt gut dagegen, er spielte taktisch gut und konterte die peitschenden Schläge seines Gegners oder dessen unzählige Stopps. Am Ende aber ging ihm nach mehr als dreieinhalb Stunden die Kraft aus.

Alcaraz steuert schon auf seinen vierten Titel in diesem Jahr nach Rio de Janeiro, dem Masters-1000-Sieg in Miami und Barcelona zu. Der 1,85 m große Rechtshänder ist der jüngste Spieler, der Nadal und Djokovic beim gleichen Turnier bezwungen hat, und der erste überhaupt, dem dies auf Sand gelungen ist.

"Das gibt mir sehr viel Selbstvertrauen für das Finale am Sonntag", sagte der Spanier, der mit seinem aggressiven Spielstil nicht weniger als 51 Winner schlug. Djokovic schaffte nur deren 24 und zollte dem Jungstar nach der Partie Anerkennung. "Für jemanden in seinem Alter spielt er schon sehr reif und unerschrocken, das ist beeindruckend", sagte der Serbe.

Djokovic will es generell ganz gelassen angehen. "Mir ist es gleich, wer auf der anderen Seite des Netzes steht", sagte er. "Ich will einfach besser und besser werden, jeden Tag. Ich konzentriere mich derzeit ausschließlich auf mich selbst."

Bei den Australian Open im Jänner hatte der 20-malige Grand-Slam-Sieger als ungeimpfter Athlet nicht einreisen dürfen. Zuletzt nannte er den Rechtsstreit um seine Einreise "eine starke psychische Belastung". (sid, APA, red, 7.5.2022)