Mit seinem Fulfillment-Service konnte Byrd sich weitere Investitionen in der Höhe von 50 Millionen Euro sichern.

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Mit dem Aufstieg des Onlinehandels hat auch die Versandlogistik an Bedeutung gewonnen. Während Amazon als multinationaler Großkonzern weltweit eigene Verteilzentren errichtet, benötigen auch kleinere Anbieter zunehmend Lösungen, um ihre Produkte möglichst schnell zu ihren Kunden zu bringen.

In diesem Feld versucht sich unter anderem das 2016 gegründete Wiener Start-up Byrd. Es wirbt mit All-in-one-Lösungen, bei denen Händler ihre Produkte in Lagerstätten anliefern und dank Schnittstellen zu diversen Shopsystemen und -plattformen, von Amazon bis Shopify, von dort auch verschicken lassen können. Dabei sucht man den günstigsten Versanddienstleister, liefert individuelle Verpackungen und übernimmt Retouren. Nationale Sendungen, so das Versprechen, können so binnen ein bis zwei Tagen zugestellt werden.

In einer Series-C-Finanzierungsrunde konnte Byrd nun frische Investitionen in der Höhe von 50 Millionen Euro einsammeln. Zu den Geldgebern gehören unter anderem Cambridge Capital, Speedinvest und Elevator Ventures.

Expansion nach Schweden, Dänemark und Polen

Im Moment ist Byrd in sieben Ländern an 20 Logistikstandorten tätig. Das eingenommene Kapital soll sowohl für die Verstärkung aktueller Geschäftsstellen als auch die Erschließung weiterer Märkte und die Entwicklung neuer Features eingesetzt werden. Noch heuer plant man den Start in Polen, Dänemark und Schweden nebst Ausweitung auf 30 Vertriebszentren. Die Anzahl der Mitarbeiter soll dabei auf 400 anwachsen. Das Unternehmen betreibt Büros in Wien, Berlin, Mailand, Barcelona und Paris.

Angesichts der gegebenen Unsicherheiten, die unter anderem durch den Ukraine-Krieg entstanden sind und weltweit Effekte auf Lieferketten haben, will man insbesondere mit der Skalierbarkeit der eigenen Dienste punkten. Für Händler, die ihre Waren bei Amazon anbieten, möchte man insbesondere eine Alternative zu dessen "Fulfillment by Amazon"-Service sein. Geplant ist auch eine Erweiterung der unterstützten Handelsplattformen und Shopsysteme.

Mit der abgeschlossenen Finanzierungsrunde kann Byrd nun 70 Millionen an Investitionen in den vergangenen zehn Monaten vorweisen. Nach eigenen Angaben hat man den Kundenstamm seit der Series-B-Runde im Sommer 2021 verdoppeln können. Zu den Nutzern der Dienste gehören auch mehrere bekanntere Marken wie Freeletics, Campari und Durex. (red, 10.5.2022)