Putin während seiner Rede am "Tag des Sieges".

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Russinnen und Russen, die am Montag Wladimir Putins Rede zum "Tag des Sieges" im Fernsehen mitverfolgten, wurden mit Antikriegsbotschaften konfrontiert. Möglich machten das offenbar Hacker, die die Programmvorschau aller verfügbaren TV-Sender manipuliert hatten, um Nachrichten wie "Ihr habt das Blut von tausenden Ukrainern und hunderten toten Kindern an euren Händen" anzuzeigen.

Wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, tauchten die Botschaften erstmals kurz vor einer Militärparade am Roten Platz auf, bei der Putin den Krieg in der Ukraine mit dem sowjetischen Kampf gegen Hitler im Zweiten Weltkrieg verglich. Am 9. Mai feiert Russland den Sieg über Nazi-Deutschland.

Erfolgreicher Hack

Wie es genau zur Anzeige der Nachrichten kam, ist unklar. Laut der russischen Nachrichtenagentur Interfax erschienen diese nach einem erfolgreichen Hack auch im Kabelfernsehen. Betroffen war laut Reuters außerdem eine russische Nachrichtenseite, die Putin-kritische Artikel veröffentlichte – die kurz darauf wieder verschwanden.

Mit Ausbruch des Angriffskriegs gegen die Ukraine wurde Ende Februar auch ein Cyberkrieg losgetreten. Zahlreiche Hacker, darunter das Kollektiv Anonymous, stellten sich auf die Seite des attackierten Staates, nachdem die Ukraine öffentlich zum Widerstand aufgerufen hatte. Auf der anderen Seite erklärte zum Beispiel die Ransomware-Gruppe Conti, für Russland in den Krieg ziehen zu wollen. (red, Reuters, 9.5.2022)