Mit zwei bekannten Gesichtern versucht eine neue Aufklärungskampagne, das Cookie-Thema greifbarer zu machen.

Foto: Avast

Es gibt wenige Dinge, die Internetnutzer in den letzten Jahren so genervt haben wie Cookie-Banner. Vielleicht klicken deshalb 56 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher der Einfachheit halber auf "Alle Cookies akzeptieren", wenn dieser Button auf Websites erscheint. Viele davon wissen nicht, welche Konsequenzen das für die digitale Privatsphäre und Sicherheit nach sich ziehen kann.

Diese und andere Zahlen wurden im Rahmen einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov, die von Avast in Auftrag gegeben wurde, erhoben und jetzt von den Beteiligten veröffentlicht. Begleitend dazu starten die Initiatoren eine Social-Media-Kampagne, die über das Thema Cookie-Banner aufklären soll.

Was sind Cookies?

Cookies sind kleine Textdateien, die Websites im Browser der Nutzerinnen speichern. Damit können sie das Online-Verhalten tracken und Daten zu den Surfgewohnheiten sammeln. Dabei gibt es zwei Arten von Cookies: Die essenziellen oder funktionalen Cookies können das Online-Erlebnis verbessern, indem Websites die Besucher markieren und sich bestimmte Vorlieben merken. Außerdem sorgen sie dafür, dass die Performance der jeweiligen Website verbessert wird. Und am wichtigsten: Sie werden nicht domainübergreifend weitergegeben, im Gegensatz zu den sogenannten Third-Party- oder Tracking-Cookies.

Diese markieren die Nutzerinnen und sammeln Daten über deren Surfverhalten, welche sie an Dritte veräußern. 45 Prozent der Österreicherinnen sind sich dessen laut Umfrage nicht bewusst. Rund neun Prozent haben überhaupt keine Vorstellung, was Cookies bezwecken – und 12 Prozent der Personen, die alle Cookies akzeptieren, tun dies, weil sie nicht wissen, wie sie diese ablehnen können.

Risiko von Internet-Cookies

Oft wird das Risiko von Web-Cookies für die Privatsphäre unterschätzt, denn es ist nicht einfach, genau zu erkennen, welche Daten Unternehmen mit Cookies sammeln und an wen sie diese Informationen weitergeben. Web-Cookies können auch dazu genutzt werden, die Identität einer anderen Person vorzutäuschen, um sich Zugang zu deren Konten zu verschaffen oder deren Identität für einen Delikt zu nutzen – diese Bedrohung ist vielen nicht bewusst. Mehr als jeder zweite Österreicher setzt die eigene Privatsphäre und persönliche Daten unnötigen Gefahren aus, indem sie auf Websites alle Cookies akzeptieren. 63 Prozent machen das aus Zeitgründen oder Bequemlichkeit. Mehr als jede Dritte (34 Prozent) ist es sogar egal, was mit den gesammelten Informationen passiert.

Avast empfiehlt im Rahmen der Umfrage nicht einfach auf "Alle Cookies akzeptieren" zu klicken. Stattdessen sollten sich User Zeit nehmen, Cookie-Einstellungen zu ändern. Bestenfalls sollten nur die "funktionalen Cookies", die für die Performance einer Website notwendig sind, akzeptiert werden. Durch funktionale Cookies wird beispielsweise gewährleistet, dass Artikel im Warenkorb über längere Zeit gespeichert werden und Nutzerinnen eine Erinnerungsmail zu den Artikeln erhalten. Ebenfalls empfohlen wird, dass regelmäßig alle Cookies im Browser gelöscht werden sollen.

Um der Aufklärungskampagne rund um Cookies ein Gesicht zu geben – in diesem Fall sogar zwei –, hat die hinter der Umfrage stehende Sicherheitsfirma die TV-Bäckerin Enie van de Meiklokjes und die Youtuberin Kiki Aweimer engagiert. Mit einem kurzen Video soll der "Cookie-Frust" leicht verdaulich erklärt werden.

Kikis Kitchen

Weltweites Thema

Nicht nur in Österreich sorgen Cookie-Banner für eine angespannte Nackenmuskulatur. Google hat sich beispielsweise zu dieser Thematik bereits eine Klage des deutschen Verbraucherschutzes eingehandelt, und auch an anderen Fronten wird bezüglich Cookie-Banner immer wieder nachjustiert, auch von der Facebook-Mutter Meta. Anlass für viele dieser Entscheidungen waren die 422 DSGVO-Beschwerden von Datenschützern, die ihrem Tun im Vorjahr den Titel "Cookie-Banner-Wahnsinn" verliehen. (red, 10.5.2022)