Arzino, Cerdevol, Friaul-Julisch Venetien

Es müssen nicht immer Meer und Strand sein, um sich abzukühlen. Im Arzinotal zum Beispiel liegt der Cerdevol Curnila, einer der schönsten wilden Badeplätze Europas. Nachzulesen in Wild Swimming Alpen. Zwischen Pielungo und San Francesco gelegen, findet man hier unter anderem weiße und rote Felsen und smaragdgrünes Wasser.

Wer hier entlangschwimmt, gelangt zu einer einsamen Badestelle mit Kiesstrand und einem großen, schräg abfallenden Felsen, eine ideale, sonnenbeschienene Liegefläche.

Santa Maria di Castellabate, Salerno, Kampanien

Erstaunlich unauffällig: Santa Maria di Castellabate.
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Die mit der blauen Flagge ausgezeichneten Strände von Santa Maria di Castellabate sind der ideale Ort für Familien, um der sommerlichen Hitze der Stadt zu entfliehen. Man wird hier kaum eine deutsche Stimme hören, stattdessen findet man italienisches Lebensgefühl pur. In Anbetracht seiner Nähe zur Amalfiküste ist dieser Badeort erstaunlich unauffällig.

Cilento, Kampanien

Apropos: Als Alternative zur (zugegeben spektakulären, aber auch überfüllten) Amalfiküste bietet sich die Region Cilento an. Ein rund hundert Kilometer langer, unter dem Schlagwort "Geheimtipp" laufender Landstrich.

Höhle am Strand von Marinella.
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Ein Großteil ist als Nationalpark geschützt und zählt zum Unesco-Weltkulturerbe. Man kann dort wandern, findet aber auch den einen oder anderen langgezogenen Sandstrand, um im kristallklaren Meer zu baden. Geheimnisvolle Höhlen, wie die Grotta azzura und antike Tempel runden das Urlaubserlebnis ab.

Urbino, Marken

Die zerklüftete Region zählte laut den Reiseexpertinnen und -experten von Lonely Planet schon 2020 zu den Top-Tipps für einen Italienurlaub abseits des Rummels. Steht sie doch im Schatten der beliebten Nachbarregion, der Toskana. Sehenswert ist die Gegend allemal. Zum Beispiel Urbino: Obwohl die Stadt der Geburtsort von Raphael ist, ist es dort relativ ruhig.

Urbino.
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Hier herrscht ein lebhaftes Studentenleben, und es gibt einige großartige Slow-Food-Restaurants und belebte Bars. Über steile Kopfsteinpflasterstraßen gelangt man zur halb verfallenen Festung Rocca, von der man eine gute Aussicht auf die umliegende Landschaft hat. Einen Besuch wert sind auch der Palazzo Ducale und natürlich die Casa Natale di Raffaelo, die einen Einblick in die Kindheit des Künstlers Raphael gewährt.

Castiglione della Pescaia, Toskana

Es gibt sie auch in der Toskana, Orte abseits der ausgetretenen Pfade. Dazu gehört Castiglione della Pescaia, teils Hügelstadt, teils Fischerdorf. Dieses Kleinod an der Küste mit seinen robusten, grün verkleideten Häusern und den steilen, zu einem winzigen Hafen abfallenden Pflastersteinstraßen gilt als Inbegriff der weniger bekannten toskanischen Region Maremma.

Castiglione della Pescaia.
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Nachdem man die Stadt erkundet hat, kann man sich den Einheimischen in der belebten Via Camaiori anschließen oder zu den mit Flamingos übersäten Feuchtgebieten des Naturschutzgebiets Diaccia Botrona weiterschauen respektive ins Landesinnere zur Hügelspitze Massa Marittima.

Pollino-Nationalpark, Basilikata und Kalabrien

Einsamkeit verspricht Italiens größter Nationalpark, der Pollino. Er umfasst fast 750 Quadratkilometer bewaldeter Schluchten, grasbewachsener Hochebenen, die von Wildpferden beweidet werden, und felsiger Gipfel. Dank seiner Lage im dünnbesiedelten Südwesten sind die Besucherzahlen vergleichsweise gering.

Pollino-Nationalpark: Selbst im Sommer ist es möglich, den ganzen Tag zu wandern und niemanden zu sehen.
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Der Nationalpark erstreckt sich über die Regionen Basilikata und Kalabrien und beherbergt fünf 2.000er, die man auch besteigen kann. Der Pollino bietet auch zahlreiche Routen für weniger ambitionierte Wanderer. Das Nationalparkbüro in Rotonda und die Infostellen im gesamten Park halten Karten und Broschüren bereit, darunter auch einige historische Routen, die alte Siedlungen miteinander verbinden. Selbst im Sommer ist es möglich, den ganzen Tag zu wandern und niemanden zu sehen. Für Abenteuerlustige gibt es Rafting und Canyoning auf dem Lao-Fluss.

Oltrepò Pavese, Lombardei

Dieses Gebiet im Süden der Lombardei wird oft als die "Toskana des Nordens" bezeichnet. "Oltre"("jenseits") beschreibt den Teil der Provinz Pavia, der südlich des breiten Flusses Po liegt und in Richtung des ligurischen Apennin ansteigt. Der Unterschied zur Toskana besteht darin, dass hier kaum ausländische Touristen anzutreffen sind. Doch die verpassen eine überwiegend ländliche Region mit Panoramablicken über Weinberge, Steindörfer und gutes Essen.

Oltrepò Pavese, die "Toskana des Nordens".
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Die wichtigste Stadt ist Voghera, 40 Minuten mit dem Zug von Mailand entfernt. Die Stadt hat einen gepflasterten Domplatz mit Arkaden und eine Fußgängerzone, die zum 1367 erbauten Schloss der Visconti führt. Verpassen sollte man auch nicht die sanften Hügel mit Dörfern wie Fortunago und Costa Cavalieri.

Salina, Äolische Inseln, Sizilien

Von den sieben Eilanden der Äolischen Inseln gilt Salina als die idyllischste, wie man etwa im Guardian liest. Ihre Zwillingsgipfel überschatten die fruchtbare Zentralebene von Valdichiesa. Die Reben für den süßen Malvasia-Wein wachsen hier ebenso wie Kapern.

Hafenstadt Rinella.
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Akazienbäume führen geradewegs nach Pollara, dem unberührten Fischerdorf, in dem "Il Postino" gedreht wurde. Man kann zum Beispiel auch die Fähre nehmen und die umliegenden Inseln erkunden und erwandern. Wer keine Lust darauf hat, kann einfach in der kleinen Hafenstadt Rinella entspannen. Die bietet auch einen Blick über Stromboli und Panarea. (red, 15.5.2022)