Ein Mann blickt durch ein Fernrohr über die demilitarisierte Zone nach Nordkorea.

Foto: AFP / Anthony Wallace

Seoul/Pjöngjang – Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs mindestens drei potenziell atomwaffenfähige Raketen abgefeuert. Die ballistischen Raketen seien nach dem Start am frühen Donnerstagabend (Ortszeit) nahe der Hauptstadt Pjöngjang in Richtung des Japanischen Meers/Ostmeers geflogen, teilte der Generalstab mit. Es handelte sich demnach um Kurzstreckenraketen. Das Militär hatte zuvor vom Start nur einer Rakete gesprochen.

Südkoreas Streitkräfte hätten die Wachsamkeit erhöht und arbeiteten eng mit den USA zusammen, hieß es. Zunächst war unklar, wie weit die nordkoreanischen Raketen flogen. Uno-Resolutionen verbieten dem Land den Test ballistischer Raketen jeglicher Reichweite. Das sind in der Regel Boden-Boden-Raketen, die einen oder mehrere Atomsprengköpfe tragen können.

Zunehmende Unsicherheit

Der jüngste Test erfolgt in Zeiten zunehmender Unsicherheit in der Region. Das stalinistisch regierte Nordkorea hat seit Beginn dieses Jahren mehrfach Raketen getestet, darunter auch mindestens eine Interkontinentalrakete. Zuletzt hatte Nordkorea am Samstag laut Südkorea eine Rakete getestet, die aus einem U-Boot gestartet wurde.

Pjöngjang treibt seit Jahren die Entwicklung von atomwaffenfähigen Raketen voran. Das Land ist deswegen harten internationalen Sanktionen unterworfen. Am Donnerstag vermeldete Nordkorea seinen ersten offiziellen Corona-Ausbruch seit Beginn der Pandemie, es wird ein staatsweiter Lockdown verhängt. (APA, 12.5.2022)