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Das Planet-Labs-Satellitenbild wurde am 10. Mai aufgenommen.

Foto: AP/Planet Labs PBC

Latakia – Seit Wochen wirft die Ukraine den russischen Invasoren vor, besetzte Landstriche zu plündern. Große Mengen Getreide wurden mit Lastwagen außer Landes gebracht. Ende April sprach Vizelandwirtschaftsminister Taras Wysotsky von mehreren Hunderttausend Tonnen.

Zur gleichen Zeit verließ der russische Schüttgutfrachter Matros Pozynich mit 27.000 Tonnen Getreide an Bord seinen Anlegeplatz im Seehafen Kertsch auf der gleichnamigen Halbinsel im Osten der Krim.

Transponder abgeschaltet

Das Schiff passierte Anfang Mai Zypern, dann schaltete die Besatzung den Transponder aus, der eine Verfolgung des Kurses ermöglicht. Das erste Ziel war der ägyptische Hafen Alexandria. Auf Ersuchen der ukrainischen Behörden ließen die Ägypter die Matros Pozynich allerdings nicht anlegen, im nächsten offiziell angegebenen Ziel, Beirut im Libanon, hielt das Schiff auch nicht an.

Ein am 10. Mai aufgenommenes Satellitenbild des Anbieters Planet Labs zeigt nun im syrischen Latakia einen Frachter, dessen Ladung offenbar gerade gelöscht wird.

Samir Madani, Mitgründer der auf Schiffsbeobachtungen spezialisierten Website tankertrackers.com, sagte der Nachrichtenagentur AP, dass die Abmessungen des Schiffes und die bisherige Route der Matros Pozynich darauf hindeuten, dass es sich um den russischen Frachter handelt.

Der Eigner des Schiffes, die Crane Marine Contractor LLC aus dem russischen Astrachan, wollte keine Stellungnahme abgeben. (bed, 12.5.2022)