Hugh Hefner mit seinen Playmates Holly Madison (links) und Bridget Marquardt.

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Was im Dezember 1953 mit einer gewissen Marilyn Monroe auf dem Cover begonnen hatte, sollte den Grundstein für ein weltweites Imperium legen mit einem Magazin, das in seiner Hochblüte auf eine Auflage von sieben Millionen Exemplaren kam und in dutzenden Ländern mit eigenen Ausgaben vertrieben wurde: Hugh Hefners "Playboy", eine der bekanntesten Marken der Welt. Ein umstrittenes Universum, das einerseits glauben machen wollte, gegen Prüderie und für Selbstbestimmung von Frauen zu kämpfen, und andererseits seine Protagonistinnen zu Sexobjekten degradierte und ihnen Häschenohren aufsetzte. Würde sieht jedenfalls anders aus.

Was sich hinter der Fassade des Männermagazins und Hugh Hefners Mansion abspielte, sind wahre Abgründe. Das dokumentiert die Doku-Reihe "Secrets of Playboy – Im Bann von Hugh Hefner". Der True-Crime-Sender Crime + Investigation bringt das Format des US-Senders A&E ab Donnerstag, 12. Mai, in den deutschsprachigen Raum.

CrimeInvestigation DE

In der zwölfteiligen Serie, die immer donnerstags um 20.15 Uhr zu sehen ist, packen Insider, ehemalige Playmates, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter darüber aus, wie der 2017 im Alter von 91 Jahren verstorbene Hefner seine Playboy-Welt in seiner Villa zimmerte. Es sind Geschichten, die von sexuellen Übergriffen, Machtmissbrauch, Drogenkonsum und totaler Überwachung handeln, mit der sich Hefner bedingungslose Gefolgschaft sicherte.

Überwachung und Kontrolle

In Hefners Mansion in Los Angeles war immer etwas los, der Hausherr thronte über allen. "Jeder Raum hatte Mikrofone und kleine Kameras. Wir mussten sehr vorsichtig sein, weil wir wussten, dass wir überwacht werden", erzählt ein Security-Mitarbeiter in der Doku. Hefner soll die Frauen, die in der Villa lebten, mit Sexvideos erpresst haben. Wer auspacken wollte, sollte so zum Schweigen gebracht werden. Mithilfe dieses Systems habe Hefner auch Journalisten und Journalistinnen unter seine Kontrolle gebracht und kritische Berichterstattung bereits im Keim erstickt, sagen Insider. Hefner hatte viele Medienvertreter mit Videoaufnahmen in der Hand, die bei seinen ausschweifenden Partys in der Villa angefertigt worden waren.

A&E

Eine der Protagonistinnen der Serie ist Holly Madison. Sie war von 2001 bis 2008 mit Hugh Hefner liiert und ein Star der Serie "The Girls of the Playboy Mansion", die auf Hefners Anwesen in Los Angeles gedreht wurde. Madison berichtet von Gehirnwäsche und Frauen, die mit Drogen vollgepumpt und sediert wurden, um mit Hefner Gruppensex zu haben. Verhütung lehnte er ab. "Der Sex fand immer zur gleichen Zeit statt", erzählt sie – meist nach den Clubbesuchen mit Hefner, die immer mittwochs und freitags auf dem Programm standen. Die Mansion sei für die Bewohnerinnen hermetisch abgeriegelt gewesen. Was als große Playboy-Familie verkauft wurde, sei in Wirklichkeit eine Sekte gewesen. Mit einem Tyrannen als Oberhaupt. (omark, 12.5.2022)