Das neue Ö1-Haus auf dem Küniglberg (hier noch in Bau) und rechts der neue, multimediale Newsroom.

Foto: ORF/Roman Zach-Kiesling

Wien – Ein Monat vor dem geplanten Umzug der ORF-Radioinformation auf den Küniglberg in den neuen Newsroom hat die interne Koordinatorin für den multimedialen "Kulturwandel", Gudrun Stindl, ihre Funktion laut STANDARD-Infos aus mehreren Quellen abgegeben.

Stindl bestätigt diese Informationen über ihren Rückzug. "Ich sehe, dass es jetzt wichtig ist, mit ganzer Kraft Belegschaftsvertreterin zu sein und als Betriebsrätin für die Radiomitarbeiter da zu sein." Sie lege die Funktion zurück, um einem "potenziellen Interessenskonflikt" vorzubauen. Über konkrete Gründe oder Anlässe für den Schritt äußerte sie sich auf Anfrage nicht

Beratungsunternehmen begleitet

Ein ORF-Sprecher erklärt auf Anfrage, ein darauf spezialisiertes Beratungsunternehmen begleite den ORF bei den Themen Umzug, Arbeitsplatzgestaltung und Change-Kommunikation.

Unklare Organisation

Ersten STANDARD-Infos zufolge dürfte der Rückzug von Stindl aus dieser Funktion an Kritik der Radiobelegschaft, insbesondere an der auch kurz vor Bezug unklaren Organisation der künftigen Zusammenarbeit, auch an Kritik an ihrer Doppelfunktion als Kulturwandel-Koordinatorin und Change-Managerin und als Radio-Betriebsrätin gelegen sein. Auch die Zukunft freier Mitarbeiter und deren Beschäftigungsverhältnisse waren zuletzt bei einer Betriebsversammlung mit General Roland Weißmann und Radio-Direktorin Ingrid Thurnher ein spannungsgeladenes Thema.

Dazu sollen Überraschungen beim Umzug gekommen sein. So solle nun die TV-Kultur zur Ö1-Kultur ins neue Ö1-Gebäude auf dem Küniglberg ziehen. Die beiden Kulturabteilungen sollen ein etwas schwieriges Verhältnis zueinander haben. Die Ressorts sollen eigentlich künftig multimedial arbeiten und organisiert sein, bei der Kultur soll diese Neuorganisation vorerst vertagt sein.

Die Radioleute sollen Mitte Juni – ab Fronleichnam – auf den Küniglberg übersiedeln. (fid, 13.5.2022)