Ein riesiges Metallrohr schlängelt sich durch die Wiener Innenstadt. Rund einen Kilometer kann man der rostbraunen Pipeline auf blauen Stelzen vom Sigmund-Freud-Park bis zum Donaukanal folgen. Der Grund: die Großbaustelle für die U-Bahn rund um das Rathaus. Was das Rohr transportiert? Es ist eine "Sammelleitung für das Grundwasser, das wir abpumpen müssen, um den Tunnel trocken und dadurch auch sicher herstellen zu können", sagt Christoph Suchmann, Bauingenieur bei den Wiener Linien, "Wien heute".

Foto: Stefanie Rachbauer

Der Tunnel rund um die Station Rathaus wird ab dem Sommer gegraben. Teilweise sei dieser in wasserführenden Schotterschichten geplant, dieser sei "sehr grobkörnig". Dass das überschüssige Wasser über den Kanal abgeleitet wird, sei nicht möglich. Zu groß sind die Massen, die der U-Bahn weichen müssen. Stattdessen führen 100 Brunnen aus 20 Metern Tiefe die Flüssigkeit in das Rohr. Dieses bleibt bis zum Ende der U-Bahn-Baustelle in vier Jahren.

Foto: Stefanie Rachbauer

Am anderen Ende schreiten die Bauarbeiten des U-Bahn-Tunnels auch voran: Am Wiener Matzleinsdorfer Platz rund um die geplante neue U-Bahn-Station wurde diese Woche mit den Tunnelarbeiten der Verlängerung der U2 begonnen. Ab voraussichtlich 2024 gräbt sich der sogenannte "Maulwurf", eine Schildvortriebsmaschine, dann vom Matzleinsdorfer Platz bis zum Augustinplatz im Bezirk Neubau. Die Fertigstellung des gesamten U2-Südasts soll bis 2028 erfolgen.

Im Rahmen der Netzerweiterung wird die U2 bis zum Matzleinsdorfer Platz verlängert, wobei man vom Rathaus auf die neue Strecke abbiegt. Die neue U5 wird – vollautomatisch ohne Fahrer – wiederum zwischen Karlsplatz und Frankhplatz unterwegs sein, wobei ab dem Rathaus die bisherige U2-Trasse befahren wird. (red, APA, 13.5.2022)