Die VfB-Fans mussten lange zittern.

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Kalajdzic hatte Stuttgart in Führung gebracht.

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Nach dem 2:1 in der Nachspielzeit brachen in Stuttgart die Dämme.

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Platzsturm in der Mercedes-Benz-Arena.

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Stuttgart – Der VfB Stuttgart spielt auch kommende Saison in der deutschen Fußball-Bundesliga, Hertha BSC muss hoffen, den Erstligaverbleib via Relegation zu schaffen. Am letzten Spieltag der Saison retteten sich die Schwaben mit Torschütze Sasa Kalajdzic dank eines 2:1 gegen Köln, der entscheidende Treffer gelang Wataru Endo in der zweiten Minute der Nachspielzeit. Die Hertha lag im Parallelspiel in Dortmund lange voran, ehe der BVB das Spiel noch zum 2:1-Sieg drehte. Bielefeld ist der zweite Fixabsteiger.

Leipzig musste bangen

RB Leipzig musste in Bielefeld zittern, ehe ein spätes Tor das 1:1 und damit den Champions-League-Startplatz absicherte. Union Berlin schob sich mit einem 3:2 gegen Bochum noch an Freiburg vorbei auf den fünften Endrang, der zur Teilnahme an der Europa League berechtigt. Die Freiburger verloren in Leverkusen mit 1:2. Bayern München spielte in Wolfsburg 2:2, Mönchengladbach deklassierte Hoffenheim im letzten Spiel unter Adi Hütter mit 5:1. Eintracht Frankfurt spielte vier Tage vor dem Europa-League-Finale gegen die Glasgow Rangers 2:2 in Mainz, Augsburg gewann dank eines Toren von Michael Gregoritsch (84.) gegen Fürth 2:1.

In Stuttgart gab es nach Schlusspfiff kein Halten mehr. Endo traf tief in der Nachspielzeit, nachdem die Hausherren schon auf die Relegation zugesteuert waren. Zunächst stand Kalajdzic im Mittelpunkt. Der laut Medienberichten als Lewandowski-Nachfolger beim FC Bayern gehandelte Stürmer scheiterte zunächst mit einem Foul-Elfmeter an Kölns Goalie Marvin Schwäbe (12.), keine halbe Minute später war der Wiener dann nach einem Eckball per Kopf zu seinem sechsten Saisontor zur Stelle.

Stuttgart vergab vor der Pause noch hochkarätige Chancen auf die Zwei-Tore-Führung. Nach einer Stunde wurde dies bestraft: Anthony Modeste traf nach Florian Kainz' Flanke samt herbem Patzer von VfB-Schlussmann Florian Müller zum Ausgleich. In Dortmund trafen derweilen der zu Manchester City abwandernde Erling Haaland per Hand-Elfmeter (68.) sowie Youssoufa Moukoko (84.). Stuttgart durfte damit wieder hoffen – und nutzte die Chance.

Platzsturm in Stuttgart

Nach Spielende stürmten die Fans das Spielfeld, erst eine Stunde nach Abpfiff waren sie wieder zurück auf der Tribüne. "Es ist unglaublich. Ich breche innerlich gerade zusammen", sagte Kalajdzic. "Wir wissen, dass wir viele Fehler gemacht haben und Pech hatten in dieser Saison. Aber wir haben ein Happy End." Köln darf als Siebenter in der Conference League antreten.

In Leverkusen lief Julian Baumgartlinger noch einmal als Kapitän der Werkself von Beginn an ein. Der seit über einem Jahr mit Verletzungen kämpfende Mittelfeldmann wird Leverkusen im Sommer verlassen, für den Salzburger war die Partie nach einer Stunde zu Ende. Freiburg durfte nach einem späten Tor von Janik Haberer (88.) kurz auf die Champions League hoffen, durch Leipzigs 1:1-Ausgleich in den Schlussminuten in Bielefeld war die Chance auf die Königsklasse aber wieder dahin.

Bei Bayerns Remis in Wolfsburg könnte Robert Lewandowski zum letzten Mal das Trikot der Münchner getragen haben. Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic bestätigte den Wechselwunsch des Torjägers. Der Weltfußballer habe ihm gesagt, "dass er gerne was anderes machen möchte", sagte Salihamidzic gegenüber Sky. Einen vorzeitigen Wechsel schon in diesem Jahr schloss Salihamidzic erneut aus.

Lewandowski traf mit seinem 35. Saisontor zum 2:0 (40.), nachdem Josip Stanisic (17.) die Gäste voran gebracht hatte. Den Wolfsburgern mit Xaver Schlager gelang aber nach Toren von Jonas Wind (45.) und Max Kruse (58.) noch der Ausgleich. Das Resultat war schlussendlich fast nebensächlich. Lewandowski bestätigte nach dem Spiel, dass er seinen Vertrag nicht verlängern wird. Er habe Salihamidzic gesagt, "dass wenn ein Angebot kommt, dann müssen wir darüber nachdenken – auch für den Verein. Beide Seiten müssen an die Zukunft denken", erklärte der alte und neue Torschützenkönig.

Hütter hat fertig

Für Adi Hütter war nach dem Erfolgserlebnis gegen Hoffenheim Schluss. Unmittelbar nach der Partie bestätigte der angezählte Coach der "Fohlen" die Trennung in Einvernehmen nach nur einer Saison. "Wir haben sportlich nicht das gebracht, was wir uns vorgestellt haben. Deswegen ist sehr viel Wehmut dabei", sagte Hütter bei Sky. Gladbach wurde schlussendlich Zehnter. Zu wenig für die Ansprüche des Vereins.

Oliver Glasner setzte beim Remis der Eintracht in Mainz auf seine Parade-Elf, mehr als ein Remis schaute für die Frankfurter aber nicht heraus. Sie beendeten die Saison damit auf Platz elf. Kommenden Mittwoch in Sevilla könnte Glasners Elf die Saison mit einem internationalen Titel retten. (APA, 14.5.2022)

Fußball-Ergebnisse Deutschland – Bundesliga – 34. Runde:

Samstag

Borussia Dortmund – Hertha BSC Berlin 2:1 (0:1)

Bayer Leverkusen – SC Freiburg 2:1 (0:0) Leverkusen: Baumgartlinger bis 60.; Freiburg: mit Lienhart

Union Berlin – VfL Bochum 3:2 (2:0) Union: mit Trimmel

Borussia Mönchengladbach – TSG Hoffenheim 5:1 (3:1) Gladbach: Lainer bis 74., Trainer Hütter; Hoffenheim: mit Baumgartner und Posch, Grillitsch nicht im Kader

VfB Stuttgart – 1. FC Köln 2:1 (1:0) Stuttgart: mit Kalajdzic (Tor zum 1:0/12.); Köln: mit Ljubicic, Kainz bis 64., Schaub Ersatz

FC Augsburg – Greuther Fürth 2:1 (1:1) Augsburg: Gregoritsch ab 46. (Tor zum 2:1/84.)

Arminia Bielefeld – RB Leipzig 1:1 (0:0) Bielefeld: mit Prietl, Wimmer bis 46., Schöpf ab 90.; Leipzig: Laimer bis 72.

FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt 2:2 (1:2) Mainz: Stöger ab 64., ohne Onisiwo (verletzt), Nemeth nicht im Kader; Frankfurt: Ilsanker ab 60., ohne Hinteregger (verletzt), Trainer Glasner

VfL Wolfsburg – Bayern München 2:2 (1:2) Wolfsburg: mit Schlager, Pervan Ersatz; Bayern: Sabitzer nicht im Kader