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Es gibt zahlreiche Berichte über Stalking mithilfe der Apple-Tracker.

Foto: Reuters / Stephane Mahe

Seit der Erstveröffentlichung im April letzten Jahres tauchten mehrere Berichte über versuchtes – aber auch erfolgreiches – Stalking mit Apples Airtags auf. Die kleinen Accessoires sind eigentlich dafür konzipiert, am Rucksack oder Schlüsselbund befestigt zu werden. Im Verlustfall soll man diese somit wiederfinden können.

Die kompakte Bauweise der Tracker ermöglicht allerdings die ungewollte Nachverfolgung anderer Personen, so geschehen zum Beispiel beim US-Model Brooks Nader. Auf dem Nachhauseweg zu ihrer Wohnung in New York City entdeckte sie plötzlich einen Airtag in ihrer Manteltasche. Zuvor hatte ihr iPhone Alarm geschlagen, dass ihre Position bereits eine Weile mitverfolgt worden sei. Um einen Einzelfall handelt es sich dabei nicht. In Connecticut führte ein mutmaßlicher Stalking-Versuch sogar zu einer Verhaftung.

Kriminalisierung

Um der bestehenden Problematik entgegenzuwirken, haben Gesetzgeber im US-Bundesstaat Ohio nun einen neuen Gesetzesvorschlag eingereicht. Dieser soll Airtag-Stalking kriminalisieren, berichtet "Engadget". Konkret soll der Vorstoß "einer Person verbieten, wissentlich ein Ortungsgerät oder eine Anwendung am Eigentum einer anderen Person ohne deren Zustimmung zu installieren", heißt es in der Zielsetzung.

Grund für diese Maßnahme ist ein Schlupfloch in der aktuellen Rechtslage. Laut den Berichterstattern würde diese Menschen ohne Vorbestrafung wegen Stalkings oder häuslicher Gewalt potenziell ermöglichen, andere Personen straffrei nachzuverfolgen. Ganz grundsätzlich hätten weniger als zwei Dutzend US-Staaten Gesetze, die die elektronische Nachverfolgung konkret verbieten.

Nachbesserung

Weil sich die Berichte über Stalking-Versuche in den letzten Monaten gehäuft haben, hat Apple im Februar eine Nachschärfung der Sicherheitsvorkehrungen angekündigt. Schon jetzt geben Airtags innerhalb von 24 Stunden einen Warnton von sich, wenn sie zu lange vom Besitzer entfernt sind. iPhone-Besitzern wird außerdem der Hinweis auf dem Sperrbildschirm angezeigt, dass sich ein fremder Airtag in der Nähe befindet. Android-User müssen eine eigene App herunterladen und manuell nach den Trackern suchen.

Künftig sollen möglicherweise betroffene Personen schneller alarmiert werden. Neuere iPhone-Modelle sollen außerdem besser darin werden, die Tracker überhaupt aufzuspüren. (mick, 15.5.2022)