Keine Hose? Kein Problem!

Foto: Youtube/Everything Is Hacked

Man erspart sich die Anfahrt ins Büro, kann länger schlafen, Kollegen werden nicht durch laute Musik gestört, und das Essen im eigenen Kühlschrank schlägt häufig auch die Verpflegung im Büro. Es gibt viele Vorteile der Arbeit im Homeoffice, was mitunter auch dazu führt, dass die Mitarbeiter in einigen Unternehmen gegen eine Rückkehr in den Büroalltag rebellieren.

Einer der von vielen geschätzten, aber selten ausgesprochenen Boni ist aber freilich die Kleiderordnung – oder besser gesagt: das Fehlen einer solchen. Ob man in Unterwäsche, Pyjama oder Jogginganzug seinen Beitrag leistet, spielt keine Rolle. Es sei denn, Videochats kommen ins Spiel.

Das Ferngespräch per Webcam ändert die Spielregeln. Doch so mancher Schelm versucht auch hier, das System auszutricksen. Dann wird etwa schnell ein Hemd oder gar eine Anzugsjacke übergeworfen, um Professionalität zu signalisieren. Im Verborgenen unter dem Schreibtisch freilich, da ragen die Beine weiterhin aus den Boxershorts.

Everything Is Hacked

KI projiziert Hose auf den Unterleib

Die Fassade bleibt allerdings nur so lange aufrecht, bis man sich entscheidet, aufzustehen, und sich versehentlich gegenüber den Kolleginnen und Kollegen (oder gar Kundinnen und Kunden) enttarnt. Ein Debakel, das der Entwickler und Youtuber "Everything Is Hacked" den Homeoffice-Aficionados dieser Welt gern ersparen würde. Zu diesem Zweck hat er einen KI-gestützten Filter für Videochatsoftware wie Teams oder Zoom gebastelt, der als Retter in der Not fungieren soll.

Das Programm wertet die Aufnahme der eigenen Webcam aus und ist darauf trainiert, stehende menschliche Körper zu erkennen. Schlägt es an, so wird der Videostream mit einer digitalen Hose an passender Stelle überlagert, um allzu private Einblicke zu verhindern.

Ausbaufähig

Eine perfekte Lösung ist das freilich nicht. Denn einerseits ist die Hosendarstellung sehr rudimentär, und andererseits funktioniert sie aktuell auch nur aus der Vorderansicht. Dreht man sich zur Seite oder nimmt man andere Posen an, so wird die Hose entweder gar nicht oder nur verzerrt eingeblendet.

Das muss aber nicht so bleiben, denn der Quellcode des Projekts "Pants" wurde auf Github veröffentlicht. Wer sich also berufen und befähigt fühlt, das Potenzial des Werkzeugs zu entfesseln, kann die Dinge selbst in die Hand nehmen und den hosenlosen Homeoffice-Arbeitern aushelfen. (gpi, 16.5.2022)