Bild nicht mehr verfügbar.

Keine dicken Freunde: Charles Leclerc und Max Verstappen.

Foto: Reuters/Snyder

Barcelona – Max Verstappen gegen Charles Leclerc, Rad an Rad, in jedem einzelnen Rennen. Immer ging es dabei um den Sieg, "entweder er oder ich", sagt Leclerc, das habe zu "Konflikten geführt, zu sehr vielen!" Ja und irgendwann wurde daraus dann sogar: "Hass".

Leclerc muss schmunzeln, wenn er davon erzählt. Denn das alles liegt bereits lange zurück. Das Duell, das die Formel 1 prägt, hat es vor zehn Jahren nämlich schon einmal gegeben – in Kindertagen, im Kartsport. "Wir waren jung und verrückt", sagt Leclerc, "damals haben wir uns gehasst."

Vor dem Großen Preis von Spanien am Sonntag (15.00 Uhr/Sky) ist besondere Schärfe nicht spürbar, noch nicht. Die Rivalität allerdings ähnelt schon sehr jener aus Jugendtagen. Die Siege in bislang fünf Rennen der Saison gehen ausschließlich an den Weltmeister im Red Bull (3) und Leclerc (2), den WM-Spitzenreiter im Ferrari.

Bissiger Marko

Und zumindest auf anderer Ebene sorgt die Konkurrenzsituation so langsam für härtere Fronten. Auf den Chefetagen nämlich wird immer mehr übereinander gesprochen, vorzugsweise vor TV-Kameras. Nach knapp einem Viertel der Saison ist es mit der Harmonie so langsam vorbei.

So verwies Ferrari-Teamchef Mattia Binotto zuletzt vielsagend auf die Entwicklungsgeschwindigkeit bei Red Bull in Zeiten der neuen Budget-Obergrenze. Die bisherige Menge an Updates sei doch schon "bedenklich", so der Italiener.

Und wie reagierte Red Bull? Ziemlich bissig, und zwar in Person von Motorsportberater Helmut Marko: Ferrari habe doch sicherlich schon ähnlich viel Geld ausgegeben, so oft, wie Leclercs Teamkollege Carlos Sainz das Auto zerlege.

Update bei Ferrari

Man ist selbstbewusst bei den Bullen, denn nach technischen Problemen zu Saisonbeginn gingen die vergangenen beiden Rennen an Verstappen. Der in Barcelona vor sechs Jahren übrigens seinen ersten Formel-1-Sieg feierte, als Teenager in seinem Debüt-Rennen für Red Bull.

Binottos Verweis auf die jüngsten Upgrades könnte indes schon in Barcelona interessant werden. Denn während Red Bull bislang fast Rennen für Rennen Änderungen brachte und sich damit auch finanziell bereits weit vorwagte, hat die Scuderia seit Saisonbeginn im März kaum etwas am Auto geändert. Ein umso größeres Paket ist nun in Spanien zu erwarten, wo die Rennställe traditionell die ersten großen Weiterentwicklungen präsentieren. (sid, 19.5.2022)