Nina Rubin (Meret Becker) und Robert Karow (Mark Waschke) im "Tatort" aus Berlin.

Foto: ORF/ARD/rbb/Hans Joachim Pfeiffer

Meret Beckers letzter Auftritt als "Tatort"-Kommissarin Nina Rubin.

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Mit der Liebe am Arbeitsplatz ist das ja so eine Sache – erst recht beim Sonntagskrimi. Kommissar und Kommissarin, das ergibt einfach keine schöne Lovestory.

Das war in jüngster Zeit im Rostocker Polizeiruf und im Dortmunder Tatort zu sehen. Bevor es richtig romantisch wurde, stiegen Charly Hübner als Sascha Bukow sowie Anna Schudt als Anna Bönisch aus und hinterließen Düsternis.

Und so will sich am Sonntag im Berliner Tatort auch Robert Karow (Mark Waschke) nicht recht auf Kollegin Nina Rubin (Meret Becker) einlassen. "Gefühle sind was für hässliche Menschen. Oder willst du irgendwas mit Liebe hören?", sagt er in Das Mädchen, das allein nach Haus’ geht zu Rubin.

Hässlich hingegen ist die "Liebe" eines russischen Mafiabosses zu seiner Frau. Er will sie besitzen, lässt sie bewachen und bespitzeln. Also wendet sie sich im Geheimen an Rubin. Die soll ihr beim Ausstieg helfen, muss dafür aber ihren Partner Karow hintergehen. Denn wenn die Mafia im Spiel ist, sind auch korrupte Polizisten nicht weit.

Rubin legt sich in ihrem letzten Berliner Tatort nach sieben Jahren noch einmal richtig ins Zeug. Sie kämpft für eine ungewöhnliche Frau, die ihr goldenes Gefängnis nur mit Tricks erträgt.

Erzählt wird eine spannende Geschichte zweier höchst unterschiedlicher Frauen, die sich gegen die Mafia verschwören. Den Feind haben sie beide im eigenen Haus sitzen.

Über manch klischeehafte Darstellung ließe sich trefflich lästern. Andererseits wird zu Meret Beckers Ausstand noch einmal viel rasante Show geboten. Und Karow zeigt dann doch noch Gefühle – bevor er leider allein nach Hause gehen muss. (Birgit Baumann, 22.5.2022)