Philipp Lienhart und der SC Freiburg können Geschichte schreiben.

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Berlin – Philipp Lienhart geht mit dem SC Freiburg und großem Respekt ins deutsche Cupfinale am Samstag (20.00 Uhr/ARD, Sky, ServusTV). Gegner in Berlin ist RB Leipzig um Lienharts ÖFB-Teamkollegen Konrad Laimer. "Wir wissen, dass Leipzig viel Qualität hat, und dass wir einen nahezu perfekten Tag brauchen", sagte der 25-Jährige im Interview der "Badischen Neuesten Nachrichten" (Freitag). "Aber wir wollen alles versuchen, um den größten Vereinserfolg möglich zu machen."

Favorit Leipzig

Die Leipziger sind im Duell der Fußball-Bundesligisten leicht favorisiert, für beide geht es um den ersten großen Titel in der Vereinsgeschichte. "Die Drei sind natürlich sehr gut", sagte Lienhart über die RB-Offensivkräfte Christopher Nkunku, Andre Silva und Yussuf Poulsen. "Wir dürfen uns nicht nur auf ihre Top-Stürmer konzentrieren, genauso gefährlich sind deren Außenspieler in der Dreierkette oder die Mittelfeldspieler – wie Laimer. Bei den Standards gilt es natürlich, auch auf deren Verteidiger aufzupassen." Leipzig habe ein Team, in dem "jeder Einzelne imstande ist, Tore zu erzielen".

Gründe für die erfolgreiche Saison der Freiburger sieht Lienhart unter anderem in der Arbeit von Trainer Christian Streich und der verhältnismäßig niedrigen Anzahl an Abgängen im vergangenen Sommer. "Er ist ein Trainer, der Wert auf viele kleine Details legt und versucht, jeden Spieler besser zu machen. Da hat er ein super Gespür dafür, wie er die Spieler anpacken muss, um Top-Leistungen aus ihnen herauszukitzeln", sagte der Österreicher über den Coach. Zudem glaube er, "dass es uns geholfen hat, dass wir in den vergangenen Jahren relativ wenige Abgänge hatten. Daher kennen wir uns alle recht gut."

Kein Druck in Freiburg

Streich indes sieht seine Mannschaft nicht unter besonderem Erfolgsdruck. "Wenn wir den Pokal gewinnen würden, wäre es toll", sagte der 56-Jährige am Freitag. "Und wenn wir ihn nicht gewinnen, geht die Welt auch nicht unter." Es sei "wunderbar, hier zu sein", erklärte der Freiburger Langzeit-Coach (seit Dezember 2011). "Wir freuen uns sehr, dass wir nach so einer außergewöhnlichen Saison für den Verein nun noch dieses absolute Highlight haben."

Leipzig-Trainer Domenico Tedesco setzt auf die größere Finalerfahrung seiner Profis. "Einige unserer Jungs haben bereits Finalerfahrung. Sie waren 2019 und auch 2021 dabei. Ich bin schon der Meinung, dass es von Vorteil für einen Spieler ist, wenn man aus diesen Erfahrungen lernen konnte", sagte Tedesco.

Für den sächsischen Fußball-Bundesligisten ist es bereits das dritte DFB-Pokalfinale in vier Jahren, 2019 gab es eine 0:3-Niederlage gegen den FC Bayern München, vor einem Jahr ein 1:4 gegen Borussia Dortmund. Kapitän Peter Gulacsi versprach den Anhängern: "Wir werden alles geben und bis ans Maximum gehen. Wir wissen, was der Titelgewinn dem Verein, der Stadt und der Region bedeutet." (APA; 20.5.2022)