In Tirol und im Burgenland mussten von Freitag auf Samstag örtliche Feuerwehren ausrücken.

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Innsbruck – Ein heftiges Unwetter mit starken Winden hat am Freitagabend in Tirol für mehr als 30 Feuerwehreinsätze gesorgt. Besonders betroffen war nach Angaben der Polizei der Bezirk Landeck. Entwurzelte Bäume und Sträucher verlegten Straßen, die Arlbergbahnstrecke war unterbrochen. Zwischen Pians und Strengen war ein selbstständig gewordenes Blechdach auf die Oberleitung geweht worden, zudem blockierten umgestürzte Bäume die Gleise. Berichte über Verletzte gab es zunächst keine.

Das Unwetter zog gegen 21 Uhr seine Spur. Nicht passierbar waren die Paznauntalstraße (B188) zwischen Pians und Wiesberg sowie die Tiroler Straße (B171) zwischen Pians und Strengen. Die B188 wurde nach Aufräumarbeiten kurz nach 0.30 Uhr wieder für den Verkehr frei gegeben.

Unfallgefahr durch nasse Fahrbahn

Zwischen St. Anton und Landeck konnten in der Nacht keine Züge verkehren. Der planmäßige Betrieb wurde gegen 6.30 Uhr wieder aufgenommen.

In Volders (Bezirk Innsbruck-Land) kam das Auto eines 19-jährigen auf nasser Fahrbahn von der Straße ab und stürzte zehn Meter über einen steilen Hang hinab. Der Lenker sprang kurz vor dem Absturz aus dem Auto, seiner Beifahrerin gelang dies nicht. Laut Polizei blieben beide unverletzt.

Im Burgenland mussten Feuerwehrleute in mehreren Gemeinden zu Einsätzen ausrücken. Besonders betroffen war im Burgenland der Bezirk Oberwart. Im Burgenland waren es vor allem umgestürzte Bäume, die die Einsatzkräfte beschäftigten, wie beispielsweise in Litzelsdorf, Oberdorf, Oberschützen und Grafenschachen.

Möbelstücke auf der Fahrbahn

Straßen waren blockiert, Gartenzäune und Hausdächer beschädigt, sagte ein Sprecher der Landessicherheitszentrale Burgenland (LSZ) auf APA-Anfrage. Die Unwetterschäden beschränkten sich laut LSZ hauptsächlich auf die Stadt Oberwart und den Bezirk. Dort wurden insgesamt 18 Einsätze verzeichnet. In Oberwart selbst landeten in der Nacht aufgrund des starken Windes sogar Möbelstücke auf der B50, die mittlerweile entfernt wurden. Umgefallene Absperrgitter wurden wieder aufgestellt.

In Niederösterreich hingegen rückten die Feuerwehren in mehreren Bezirken aus. Besonders betroffen war in Niederösterreich der Bezirk Mistelbach mit knapp 20 Unwettereinsätzen. Im Bezirk Tulln sorgten die starken Regenfälle für vermurte Straßen, berichtete die Feuerwehr.

Auch starke Unwetter in Deutschland

In Atzenbrugg und Hasendorf (Gemeinde Sitzenberg-Reidling) waren Straßen vermurt und mussten von den Einsatzkräften vom Schlamm gereinigt werden. Durch die starken Regenfälle waren die Auffangbecken übergelaufen, berichtete die Feuerwehr.

In Deutschland sorgten heftige Unwetter am Freitagabend gar für drei Tornados im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Dabei gab es mindestens einen Toten und dutzende Verletzte. (APA, red, 21.5.2022)