In Jenin wurde auch Shireen Abu Akleh, Journalistin des TV-Senders Al-Jazeera, vor zehn Tagen bei einem Militäreinsatz der israelischen Armee tödlich verletzt.

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Jenin – Bei einem Feuergefecht mit israelischen Soldaten im nördlichen Westjordanland ist in der Nacht zum Samstag ein 17-jähriger Palästinenser getötet worden. Bei dem Vorfall im Bereich von Jenin sei außerdem ein 18-Jähriger verletzt worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Nach Angaben der israelischen Armee waren Soldaten nahe Kafr Dan nördlich der Palästinenserstadt aus einem fahrenden Auto beschossen worden. Die Soldaten hätten zurückgefeuert.

Seit März sind bei einer Terrorwelle in Israel 18 Menschen getötet worden, außerdem wurden im Westjordanland ein israelischer Wachmann und ein Soldat von Palästinensern erschossen. 17 Menschen starben bei Anschlägen in den israelischen Städten Beersheba, Chadera, Bnei Brak, Tel Aviv und Elad. Wie zuletzt bekannt wurde, hatte ein IS-Anhänger außerdem am 21. März in Jerusalem einen Mann aus Moldawien erstochen.

Zusammenstöße durch Razzien des israelischen Militärs

Mehrere Attentäter stammten aus dem Bereich Jenin. Die Stadt gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Seit Wochen führt die israelische Armee dort und in anderen Teilen des Westjordanlands Razzien durch. Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums sind seit Ende März mehr als 30 Palästinenser getötet worden. Mehrere Palästinenser wurden bei Militäreinsätzen getötet, aber auch bei ihren eigenen Anschlägen oder bei Zusammenstößen mit der Armee.

Shireen Abu Akleh, Journalistin des TV-Senders Al-Jazeera, war vor zehn Tagen bei einem solchen Einsatz in Jenin tödlich verletzt worden. Die Palästinenser machen Israel für ihren Tod verantwortlich. Nach Darstellung der israelischen Armee ist dagegen nicht eindeutig, von wo der tödliche Schuss kam. (APA, 21.5.2022)