Grülls Tor war Rapid zu wenig.

Foto: APA/GERT EGGENBERGER

WAC-Trainer Robin Dutt bejubelt das Europacup-Ticket.

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Wolfsberg – Der WAC hat die Fußball-Bundesliga-Saison auf Platz vier abgeschlossen. Die Wolfsberger überholten Rapid durch einen 2:1-Heimsieg am Samstag im direkten Duell, verpassten aber Rang drei, weil die Austria gegen Sturm Graz gewann. Damit steigt der WAC am 4. August in die Conference-League-Qualifikation ein und muss zwei Runden überstehen, um es in die Gruppenphase zu schaffen.

Auf Rapid warten als Fünften ein Heim- und Auswärtsspiel gegen den Sieger aus WSG Tirol – LASK um die Teilnahme an der zweiten Runde der Conference-League-Qualifikation. Marco Grüll hatte die Wiener in der 35. Minute in Führung gebracht, dem WAC gelang mit einem Doppelschlag von Tai Baribo (74.) und Adis Jasic (75.) noch die Wende.

Rapid lange überlegen

Die Kärntner verabschiedeten vor der Partie langjährige Stützen wie Michael Liendl, Alexander Kofler oder Christopher Wernitznig, vor allem Liendl wirkte dabei einigermaßen gerührt. Die Emotionen taten den Hausherren offensichtlich nicht gut, denn Rapid war zunächst die tonangebende Mannschaft.

Die erste Topchance für die wie in der Vorwoche mit elf Österreichern in der Startformation angetretenen Grün-Weißen vergab Christoph Knasmüllner. Der Offensivmann kam nach Freistoßflanke von Jonas Auer am Fünfer frei zum Schuss, sein Volley verfehlte jedoch das Ziel (6.).

In der 30. Minute wurde ein Schuss von Bernhard Zimmermann von Dominik Baumgartner abgeblockt, fünf Minuten später war die WAC-Defensive geschlagen. Grüll nahm sich einen gefühlvollen Pass von Emanuel Aiwu sehenswert mit und schloss mit seinem schwächeren linken Fuß eiskalt ins lange Eck ab.

Der Wolfsberger Coach Robin Dutt reagierte und brachte in der 38. Minute mit Dario Vizinger einen weiteren Stürmer, der wenige Sekunden nach seiner Einwechslung für Gefahr sorgte. Sein Schuss wurde von Rapid-Goalie Paul Gartler per Faustabwehr entschärft. Gartler hatte den Vorzug gegenüber des von einer Sperre zurückgekehrten Niklas Hedl erhalten. Die letzte nennenswerte Aktion vor der Pause gehörte wieder den Wienern, bei einem Volley von Grüll war Kofler am kurzen Eck zur Stelle (45.+1).

Spiel gedreht

Die zweite Hälfte begann mit einem von Gartler abgewehrten Baumgartner-Kopfball (52.), danach wurde wieder Rapid gefährlicher. Grüll und Zimmermann scheiterten an Kofler (jeweils 53.), ein Schuss von Robert Ljubicic kullerte knapp am langen Eck vorbei (61.). Auch Knasmüllner fand in Kofler seinen Meister (69.).

Die vergebenen Chancen sollten sich wenig später rächen. In der 74. Minute spielte Thorsten Röcher auf Liendl, und der Regisseur legte für Baribo ab, der im Liegen ausglich. Sekunden später gelang Baribo ein Fersler auf den eingewechselten Jasic, der per Flachschuss erfolgreich war. In der Folge liefen die Hütteldorfer vergeblich dem Ausgleich nach, der für Platz vier gereicht hätte. Nun warten Überstunden in Form von zwei weiteren Partien – möglicherweise gegen den LASK mit Ex-Rapid-Coach Dietmar Kühbauer. (APA, 21.5.2022)

Fußball-Bundesliga (32. Runde) – Meistergruppe (10. Runde):
Wolfsberger AC – SK Rapid Wien 2:1 (0:1)
Wolfsberg, 6.352, Lavanttal-Arena, SR Schüttengruber

Tore:
0:1 (35.) Grüll
1:1 (74.) Baribo
2:1 (75.) Jasic

WAC: A. Kofler – Novak (58. Jasic), Baumgartner, Lochoshvili, Dedic – Peretz (38. Vizinger), Leitgeb, Liendl (90. Sprangler) , Veratschnig – Röcher, Baribo

Rapid: Gartler – Schick (72. Savic), Hofmann, K. Wimmer, Moormann (84. Demir) – Aiwu, Ljubicic – Grüll, Knasmüllner (72. Strunz), Auer – Zimmermann (84. Binder)

Gelbe Karten: Vizinger, Baribo, Röcher bzw. Moormann, Aiwu