Es war ein maßgeschneiderter Marketingevent, das muss man neidlos anerkennen. Mehr noch, das nicht enden wollende Hochzeitswochenende von Kourtney Kardashian und Travis Barker hat Maßstäbe gesetzt. Nicht nur, was die Entschlussfreudigkeit des prominenten Paares angeht (2021 lernte man sich kennen). Die beiden haben in den vergangenen Wochen auch Ausdauer bewiesen. Der Feier des Realitystars und des Musikers in Portofino waren bereits eine Sause in Las Vegas und die standesamtliche Trauung in Santa Barbara vorangegangen.

Mit Hochzeit Nummer drei realisierte der Clan nun einen bislang nicht dagewesenen Millionendeal: Die Marke Dolce & Gabbana stattete exklusiv aus. Und zwar nicht nur das Outfit des Hochzeitspaares. Sondern alle und alles, von Brautmutter Kris Jenner bis zu deren Enkeltochter North, vom Hochzeitsschleier bis zum Dekokissen, vom Cocktail- bis zum Kinderkleid. Als Schauplätze des Spektakels dienten die Villa Olivetta, selbstverständlich eine Immobilie der beiden Designer, und das Castello Brown oberhalb des Ortes. Als Hochzeitsfotografin wurde Ellen von Unwerth engagiert.

Die Outfits anlässlich des Dinners vor der Hochzeit: Travis Barker und Kourtney Kardashian, natürlich in D&G.
Foto: IMAGO/Independent Photo Agency I
Kitsch lass nach: So sagten Kourtney Kardashian und Travis Barker Ja.
Foto: Dolce & Gabbana

Der Aufwand scheint sich für die Beteiligten gelohnt zu haben. Bislang hat allein die italienische Marke auf Instagram rund 20 Beiträge zur Kardashian-Hochzeit gepostet – in etwa so viele wie anlässlich einer Modenschau. Dazu kommt eine Bilderflut der Social-Media-Stars.

Die Kardashians machen vor, wie Social-Media-Marketing heute aussieht: Warum einen Designer-Fleckerlteppich auffahren, wenn man ein Rundum-sorglos-Paket buchen kann? Vermutlich werden nach der gebrandeten Feier in Portofino Promihochzeiten nicht mehr so jungfräulich wie zuletzt jene des Beckham-Nachwuchses über die Bühne gehen.

Dass die italienischen Designer Domenico Dolce und Stefano Gabbana gegenüber einer Zusammenarbeit mit Social-Media-Stars aufgeschlossen sind, ist kein Geheimnis. Kaum eine Marke hat in den vergangenen Jahren auch in Modenschauen so massiv auf die neuen Internetheldinnen und -helden gesetzt.

Die Beziehung zu den Kardashians hatte allerdings ihre Höhen und Tiefen. Zwar hörte Khloe Kardashians Hund auf den Namen Gabbana, und ein Familien-Chihuahua wurde Dolce getauft, doch ein Statement der beiden Modemacher gegen künstliche Befruchtung hatte auch die Kardashians empört.

Diese Wogen scheinen geglättet. Wenn es ums Geldverdienen geht, sind sich die Italiener und der US-Clan offenbar mehr als einig. (Anne Feldkamp, 24.5.2022)