Er ist einer der streitbarsten Philosophen des Landes: Jetzt hat Robert Pfaller einen langen Essay über die Scham vorgelegt, der zugleich eine philosophische Analyse wie auch ein Sittenbild unserer Zeit ist.

Wie bereits in der Vergangenheit zieht Pfaller in "Zwei Enthüllungen über die Scham" gegen die Identitätspolitik ins Feld, der er Unsolidarität und Profilierung unterstellt. Das im Fischer-Verlag erschienene Buch lässt sich als Abrechnung mit der Cancel-Culture verstehen, auch wenn diese nur am Rande erwähnt wird.

STANDARD-Kulturchef Stephan Hilpold traf den Professor für Philosophie und Kulturwissenschaft an der Kunst-Uni Linz in einer der Exposituren der Wiener Angewandten im Prater.