Derzeit werden beide Mädchen im Kepler Uni-Klinikum in Linz behandelt.

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Neuhofen/Krems/Perg/Wien – Die beiden Mädchen, die am Sonntag in Oberösterreich unabhängig voneinander aus dem Fenster gestürzt sind, werden im Kepler Uni-Klinikum in Linz behandelt. Dort hieß es am Montag, man dürfe auf Wunsch der Eltern keine Auskünfte zum Zustand der Mädchen geben. Nach dem Sturz eines Eineinhalbjährigen Mädchens aus dem Fenster im ersten Stock im Bezirk Perg, ereignete sich ein weiterer Unfall in Neuhofen an der Krems (Bezirk Linz-Land), bei dem eine Vierjährige aus vier Metern Höhe gefallen ist. Bei der Einjährigen dürften Geschwister das Fenster in der Wohnung unbemerkt von den Eltern geöffnet haben. Das vierjährige Mädchen aus Neuhofen sei auf das Fensterbrett geklettert. Bei beiden Unfällen hatten sich die Mädchen gegen ein Insektenschutzgitter gelehnt, das nachgab.

Heuer sind bereits sechs Kinder in Österreich aus dem Fenster gestürzt, während es im Vorjahr insgesamt zehn waren. Das berichtete das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV). Das KFV betonte, dass es sich bei den Zahlen um eigene Erhebungen und keine Statistik handle. In Oberösterreich seien heuer bereits drei Fensterstürze von Kindern bekannt. Bereits im Februar war eine Vierjährige im Mühlviertel aus dem Fenster gestürzt.

KFV: Aufmerksamkeit ist bester Schutz

Im Durchschnitt ereigne sich in Österreich alle vier bis fünf Wochen ein Fenstersturz eines Kindes, 13 seien in den vergangenen zehn Jahren in der Folge gestorben, so das KFV. Aufmerksamkeit ist laut KFV der beste Schutz, gefährdet sind vor allem Kleinkinder. Das Kuratorium rät zu versperrbaren Fenstersicherungen, die dem Alter der Kinder entsprechen. Weiters sollen für Kinder reizvolle Gegenstände nicht auf Fensterbrettern oder Balkonbrüstungen und keine "Kletterhilfen" wie Tische und Sessel in der Nähe platziert werden. (APA, wisa, 23.5.2022)