Bald könnten Tiger, Bären und Co aus Wohnzimmern verbannt werden.

Foto: The Associated Press / Firdia Lisnawati

Brüssel – Wildtiere wie Tiger oder Krokodile könnten schon bald nicht mehr als Haustiere gehalten werden dürfen, dafür sprachen sich am Dienstag mehrere EU-Länder aus. Hintergrund sind Bedenken bezüglich Tier-, Arten- und Gesundheitsschutz, wie aus einem Papier Zyperns, Litauens, Luxemburgs und Maltas hervorgeht. Die Länder stellten die Initiative am Dienstag bei einem Treffen der EU-Agrarminister vor.

Konkret wird vorgeschlagen, eine sogenannte Positivliste einzuführen. Jedes Tier, das nicht auf dieser Liste steht, dürfte in der EU dann nicht mehr privat gehalten werden. Welche Tiere auf dieser Liste stehen sollen, steht nicht in dem Vorschlag.

Verweis auf UN-Studie

"Es ist gut dokumentiert, dass der Handel mit exotischen Arten eine der größten Bedrohungen für die biologische Vielfalt darstellt", heißt es in dem Schreiben der vier Länder. Viele in Gefangenschaft gehaltene Wildtiere seien vorher in freier Wildbahn gewesen. Zu den Leiden der Tiere gehörten Stress, Langeweile, Depressionen und schwerwiegende Verhaltensprobleme wie Selbstverstümmelung.

Zudem verweisen die vier EU-Staaten auf eine Studie des UN-Umweltprogramms, nach der bei der Gefangennahme oder dem Transport zahlreiche Tiere gestorben seien. Bei den in der Tierhaltung beliebten Graupapageien etwa kämen zwei Drittel in Gefangenschaft ums Leben. Zudem steige das Risiko einer Übertragung von Krankheiten von Tieren auf Menschen. (APA, 24.5.2022)