Die Rückkehr der Franchise nach zehn Jahren soll wohl auch neue Zielgruppen ansprechen.

Foto: Blizzard

Die Kultmarke Diablo mit der Free-2-Play-Mechanik auf mobile Geräte zu bringen wurde bei der Ankündigung noch als Aprilscherz verstanden. Am 2. Juni wird dieser Scherz Realität, und viele fragen sich, ob Hersteller Activision Blizzard mit Diablo Immortal voraussichtlich mehr Schaden verursachen wird oder das Spiel tatsächlich die großen Fußstapfen der Marke füllen wird können. Während man über die finale Qualität des Spiels vor dem Release noch nicht urteilen kann, sind andere Dinge allerdings schon offene Geheimnisse. Die beste Klasse für Anfänger etwa, ab wann man tatsächlich spielen kann und natürlich was grundsätzlich mit Diablo Immortal auf den Spieler und die Spielerin wartet.

Diablo Immortal

Diablo wer?

Diablo ist eine Action-Rollenspiel-Serie, die 1996 ins Leben gerufen wurde. Seitdem prügelt und zaubert man sich als Spieler durch Horden an Gegnern, immer auf der Suche nach besserer Ausrüstung, um noch stärkere Horden an Gegnern zu besiegen. In den verschiedenen Gebieten warten am Ende besonders starke Boss-Gegner, die besonders viel Beute bei sich tragen. Hat man das Spiel, das meist aus mehreren Akten besteht, beendet, kann man sich auf dem nächsten Schwierigkeitsgrad versuchen, der erneut bessere Ausrüstung bietet. Ein Kreislauf, der dank neu eingeführter Herausforderungen nie endet.

Was mit dem ersten Teil harmlos begann, löste im Jahr 2000 mit Teil zwei einen wahren Hype aus. Auf Ebay wurden gut ausgerüstete Helden sogar um viel Geld verkauft, und man konnte erstmals online mit anderen kooperativ spielen. Nach langem Warten folgte Diablo 3 im Mai 2012 und wurde im Jahr darauf mit einer Erweiterung beschenkt. Zwar folgten über die Jahre auch noch Umsetzungen auf anderen Plattformen, eine Fortsetzung war aber lange Zeit nur ein Gerücht. Erst nach der Ankündigung von Diablo Immortal im Jahr 2018, das wie eingangs erwähnt von den Fans zunächst nicht ernst genommen wurde, folgte die Bestätigung, dass auch Teil vier in Arbeit sei. Während man auf Diablo 4 allerdings voraussichtlich noch mindestens ein Jahr warten muss, erscheint mit Diablo Immortal dieser Tage die Marke erstmals auf mobilen Geräten und mit der oft kritisierten Free-2-Play-Mechanik, die dem Hersteller nicht initial Geld einbringt, sondern erst durch Ingame-Käufe, also etwa neue Kostüme oder spätere Inhalte.

Auf allen Plattformen kann man schon seit Ende Mai das Spiel laden.
Foto: Screenshot/App Store

Für diese Inhalte muss man zahlen

Diablo Immortal ist kostenlos bereits jetzt als Download in den jeweiligen Stores (Google, Apple, Blizzard) verfügbar. Enthalten sind alle sechs Klassen – Barbar, Dämonenjäger, Mönch, Zauberin, Totenbeschwörer und Kreuzritterin. Auch der Story-Modus ist komplett enthalten. Will man den eigenen Charakter im weiteren Verlauf allerdings optimieren, wird man nicht um den Geldeinwurf herumkommen. Im Netz schwirren schon Hochrechnungen herum, dass man im kostenlosen Modus bis zu 40 Jahre für das Sammeln eines seltenen Sets benötigen würde. Man kann also davon ausgehen, dass das Spiel nicht müde werden wird, euch finanzielle Abkürzungen zu einem stärkeren Charakter schmackhaft zu machen.

Das Ausrüsten der Helden steht erneut im Mittelpunkt.
Foto: Blizzard

Einsteigertipps

Da schon mehrere Leute Zugriff auf das Spiel hatten, füllen sich diverse Foren bereits mit Tipps und Tricks. Als aktuell stärkste Klasse wird meist die Kreuzritterin genannt. Sie kann ein Pferd beschwören und so noch effektiver zuschlagen. Sie kann sich heilen, Flächenschaden austeilen und ist dank dicker Rüstung zudem auch sehr widerstandsfähig gegen Angriffe jeglicher Art. Auf Platz zwei folgt die Dämonenjägerin, vor allem aufgrund des hohen Schadens, den sie anrichten kann. Danach folgen Barbar, Totenbeschwörer und Mönch. Als derzeit schwächste Klasse wird die Zauberin gesehen, da offenbar weder ihre Angriffe überzeugen können noch ihre schwache Rüstung.

Technische Voraussetzungen

Der Download beträgt auf dem PC 26,8 Gigabyte, auf mobilen Geräten rund 3,5 Gigabyte. Am PC wird Windows 10 oder aktueller empfohlen, acht Gigabyte Arbeitsspeicher und ein Intel Core i3 oder AMD FX-8100 Prozessor. Auf dem iPhone benötigt man iOS 11 oder neuer beziehungsweise iPadOS 11 oder neuer auf dem iPad. Zu Google kann man derzeit keine diesbezügliche Information finden – wohl auch deshalb, weil der Android-Markt sehr unübersichtlich ist. Zum Release wird man aber sicher sehen, ob das eigene Gerät stark genug für Diablo Immortal ist.

Gesteuert wird auf den mobilen Geräten via Touchsteuerung, die laut ersten Meinungen ganz gut funktioniert. Alternativ kann via Bluetooth ein Controller verbunden werden, beispielsweise ein Xbox-Controller. Auf PC/Mac kann ebenfalls ein Controller zur Steuerung benutzt werden, aber auch die klassische Maus-Tastatur-Kombination wird unterstützt. Der Spielstand kann übrigens übernommen werden, dank Crossplay kann der eigene Fortschritt also auf jede Plattform mitgenommen werden. Auch das Zusammenspiel mit Freunden funktioniert plattformübergreifend.

Optisch gewinnt das Spiel keine Preise, es ist aber übersichtlich und mit einigen netten Effekten garniert.
Foto: Blizzard

Lohnt der Download?

Erste Meinungen zum Spiel fallen durchaus positiv aus. Sowohl Gameplay als auch Optik scheinen einem vollwertigen Spiel zu entsprechen. Sorgenfalten bereitet lediglich die Tatsache, dass der Hersteller mit dem Spiel Geld verdienen will, und da Diablo Immortal initial nichts kostet, müssen Anreize geschaffen werden, anderswo die Entwicklung zu refinanzieren. Speziell Sammler und ambitionierte Naturen, die die bestmögliche Ausrüstung anlegen wollen, werden wohl um das Einwerfen von Echtgeld nicht herumkommen. Gelegenheitsspieler könnten allerdings tatsächlich das erste kostenlose Diablo begrüßen.

Gespielt werden kann in der deutschsprachigen Zeitzone übrigens ab dem 2. Juni, 19 Uhr. (aam, 30.5.2022)