Bouchra Ouizguen präsentiert mit ihrer ausschließlich aus Frauen bestehenden Compagnie O ihr neues Stück "Éléphant".

Foto: Beniamin Boar

Wien – Diesen Samstag führt die italienische Regisseurin Anna Rispoli ihr Publikum in Close Encounters mit Teenagern von 15 bis 19. Bei halbstündigen Einzelbegegnungen wird das Innenleben der Jugendlichen in vorab geführten Gesprächen erkennbar, die in den Performances nachgestellt werden (Theater Akzent, 4.–5. 6.).

KI und Gemeinsamkeit

Seit Sonntag präsentiert Bouchra Ouizguen mit ihrer ausschließlich aus Frauen bestehenden Compagnie O ihr neues Stück Éléphant. Die Pionierin des marokkanischen Tanzes ermöglicht intensive Erfahrungen mit chorischen Gesängen und Körperbewegung (bis 31. 5., 21.00).

Um die Frage, wie sich Menschen gegenüber einer überlegenen künstlichen Intelligenz behaupten können, geht es dem Back to Back Theatre aus dem australischen Geelong in The Shadow Whose Prey the Hunter Becomes. Darsteller und Schauspielerinnen mit Behinderungen verhandeln aber auch Möglichkeiten von Gemeinschaftlichkeit und Ethik (Theater Akzent, 1.–3. 6., 20.00).

Von der Science-Fiction-Geschichte The Machine Stops des britischen Autors E. M. Forster gehen Burgtheater-Mimin Caroline Peters und die Medienkunstgruppe Ledwald aus, um mit Die Maschine steht nicht still eine Vision zu entfalten, in der das Konsumieren von KI-Leistungen nicht mehr reicht. Die analoge Begegnung wird zur Sehnsucht der Zukunft (Theater Nestroyhof Hamakom, ab 2. 6., 20.30).

Schmerzlich wird die Geschichte La enciclopedia del dolor. Tomo I: Esto que no salga de aquí (dt. Die Enzyklopädie des Schmerzes. Band I: Das bleibt unter uns) um Missbrauchsfälle an einer Ordensschule des spanischen Autors und Regisseurs Pablo Fidalgo: Hier kochen die 1960er unter Franco und Repression hoch (Schauspielhaus, 8.–11. 6., 20.30).

Ins Volkstheater lockt der belgische Choreograf Michiel Vandevelde mit Joy 2022, das als Bezug zu Carolee Schneemanns berühmter Performance Meat Joy von 1964 eine Lanze für die Sexpositivität bricht. Was ist los mit der Sexualität – heute, ein halbes Jahrhundert nach der vielzitierten "sexuellen Revolution" der Sixties (11.–12. 6., 20.00)?

Idiotas Büchse der Pandora

Zu den Tanzhighlights im Festival zählen das von Zauberei erfüllte Encantado der Brasilianerin Lia Rodrigues im Odeon (6.+8. 6., 19.00; 7. 6., 20.30) und Idiota über die Büchse der Pandora im Mak (15.–17. 6., jeweils 20.00 und 22.00) von Marlene Monteiro Freitas. (ploe,30..5.2022)