Nimmt mit Innsbruck ein neues Ziel ins Visier: die Westbahn.

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Wien – Die mehrheitlich private Westbahn will ab Dezember mehrfach täglich von Wien nach Innsbruck und retour fahren. "Das wird mit Fahrplanwechsel im Dezember möglich", sagte Westbahn-Geschäftsführer Thomas Posch den "Oberösterreichischen Nachrichten" vom Montag. Ein Antrag für die neue Strecke wurde beim Eisenbahnregulator Schienen-Control im April gestellt, die Genehmigung ist noch offen.

"Hier treten wir zwar gegen die ÖBB an, die für die Strecke Salzburg – Innsbruck Geld erhält. Mit dem Klimaticket und der geänderten Marktentwicklung werden wir bestehende Züge bis Innsbruck führen", sagte der Westbahn-Vorstand der Zeitung. Die Klimaticket-Jahreskarte führe "zu einer höheren Inanspruchnahme" der Züge. "Wir liegen um das bis zu Dreifache über den Plänen. Bis zu 50 Prozent unserer Fahrgäste haben ein Klimaticket."

Zugräumungen verunsichern

Wie oft die Westbahn künftig zwischen Wien und Innsbruck täglich fahren will, wollte man vorerst nicht offiziell bekannt geben. "Mehrmals täglich, die genaue Planung folgt noch – am Tagesrand und auch tagsüber jedenfalls", hieß es.

Laut Antrag bei der Schienen-Control will die Westbahn ab Dezember fünf Fahrten pro Tag und Richtung anbieten, berichteten die "Salzburger Nachrichten" kürzlich. Stopps sind nach dem Halt in Salzburg in Kufstein und Wörgl vorgesehen. Westbahn-Miteigentümer Hans Peter Haselsteiner hat in der Vergangenheit immer wieder weitere Zugverbindungen in den Westen als Ziel genannt, neben Innsbruck auch Bregenz oder Zürich. Die Südstrecke greift man bisher nicht an.

Volle Züge zu Stoßzeiten und Zugräumungen sind medial aktuell ein großes Thema. Man sei beim vergangenen langen Wochenende "weit davon entfernt" gewesen, "überlastet zu sein", hieß es von der Westbahn. Nur in einzelnen Zügen seien "überhaupt alle Sitzplätze belegt" gewesen. "Die Gefahr von Zugräumungen bei unserem Mitbewerber verunsichert die Reisenden massiv. Bei uns hingegen sind Zugräumungen in den zehn Jahren unseres Bestehens noch nie vorgekommen", so der Westbahn-Geschäftsführer. (APA, 30.5.2022)