Der exzessive Fleischkonsum schadet nicht nur dem Klima sondern fördert Tierleid und zahlreiche Krankheiten wie Übergewicht und Diabetes.

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Wien – Laut Berechnungen der Tierschutz-NGO Vier Pfoten hat die österreichische Bevölkerung mit 1. Juni bereits so viel Fleisch verzehrt, wie sie im gesamten Jahr maximal essen sollte. Daher rief die Organisation den "Meat Exhaustion Day" aus und warnte in einer Aussendung am Dienstag vor exzessivem Fleischgenuss.

Die Österreichische Gesellschaft für Ernährung (ÖGE) empfiehlt Vier Pfoten zufolge, maximal drei Mal pro Woche jeweils höchstens 100 bis 150 Gramm pro Mahlzeit zu sich zu nehmen. Unter der Annahme, dass die höchste empfohlene Menge von 150 Gramm verzehrt wird, wären das im gesamten Jahr 23,4 Kilogramm. Im Jahr 2020 wurden aber laut der NGO pro Kopf 60,5 Kilogramm jährlich verzehrt, das bedeutet pro Monat knapp über fünf Kilogramm. Umgerechnet auf das Jahr 2022 hätten demnach die Durchschnitts-Österreicherin und der Durchschnitts-Österreicher nach fünf Monaten bereits 25 Kilogramm und damit mehr als die jährlich empfohlene Höchstmenge verzehrt.

Exzessiver Konsum schadet Tier, Mensch und Klima

"Es ist alarmierend, dass wir unser 'Fleischkontingent' rein rechnerisch bereits vor der Jahresmitte aufgebraucht haben", so Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck. Der exzessive Konsum schade gleich dreifach: Tiere würden unter schrecklichen Bedingungen gehalten, um möglichst schnell noch mehr Fleisch zu produzieren. "Bis zu 37 Prozent aller weltweiten Treibhausgasemissionen entstehen aufgrund unserer Ernährung. Auch die so genannten Wohlstandskrankheiten wie Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes sind unter anderem auf den hohen Fleischverzehr zurückzuführen, erklärte Weissenböck. (APA, 31.5.2022)