Ab 2027 soll der US-Hersteller Intel in Magdeburg produzieren.

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Magdeburg – Der Ostbeauftragte der deutschen Bundesregierung Carsten Schneider (SPD) hat angekündigt, dass Deutschland die Mikroelektronik-Branche im eigenen Land mit einem Milliardenbetrag unterstützen wird. In den Haushaltsberatungen im deutschen Bundestag habe man sich darauf verständigt, Investitionsvorhaben heuer mit rund 2,7 Milliarden Euro zu begleiten, sagte Schneider am Dienstag nach seinem Antrittsbesuch bei der Landesregierung von Sachsen-Anhalt in Magdeburg. In den nächsten Jahren könnten weitere rund 12 Milliarden Euro fließen.

Mit den Mitteln soll unter anderem die geplante Ansiedlung des US-Herstellers Intel in Magdeburg unterstützt werden, wo ab 2027 Chips produziert werden sollen. In einer ersten Ausbaustufe sollen zwei benachbarte Halbleiterwerke gebaut werden, mehrere tausend Arbeitsplätze könnten entstehen. Intel will dafür zunächst rund 17 Milliarden Euro investieren. Der Bau soll im nächsten Jahr beginnen.

Ostdeutschland sucht nach Zuwanderern

Man sei zudem mit weiteren Investoren im Gespräch, um den Bereich der Mikroelektronik zu stärken, so der Ostbeauftragte der deutschen Regierung. Das europäische Zentrum der Mikroelektronik werde in Ostdeutschland sein, sagte Schneider. "Das ist schon Wahnsinn."

Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) verwies darauf, dass Sachsen-Anhalt in den nächsten Jahren verstärkt um Fachkräfte werben müsse. Aufgrund gesunkener Geburtenraten nach der Wiedervereinigung reiche das Potenzial der Erwerbspersonen perspektivisch nicht aus. Schon jetzt habe man faktisch eine Vollbeschäftigung. "Wir brauchen Zuwanderung", sagte Haseloff. Außerdem sollen verstärkt Pendler gewonnen werden. (APA, 31.5.2022)