Am Mittwoch fällt die Maskenpflicht österreichweit in Supermärkten. In manchen Bereichen bleibt Wien aber strenger als die anderen Bundesländer.

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Lediglich von einer kurzen "Atempause" sprach der grüne Gesundheitsminister Johannes Rauch, als er vergangene Woche die weitgehende Rücknahme der noch geltenden Corona-Schutzmaßnahmen ankündigte. Mit diesem Mittwoch wird plangemäß die Maskenpflicht in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln fast überall für drei Monate ausgesetzt. In Spitälern und Seniorenheimen bleibt sie auch bestehen. Man müsse davon ausgehen, dass die Maske im Herbst wieder notwendig werden könnte, sollten die Infektionszahlen in der kälteren Jahreszeit wieder nach oben schnellen, gab Rauch zu bedenken. Nur Wien bleibt auch über den Sommer einmal mehr strenger als die restlichen Bundesländer.

In der Hauptstadt braucht man zwar ebenfalls keine Maske beim Lebensmitteleinkauf, aber in Apotheken und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in den überdachten Haltestellen muss sie weiterhin angelegt werden. Das führt mitunter zu kuriosen Situationen: Eigentlich muss in Zügen grundsätzlich keine Maske mehr getragen werden – ab der Wiener Stadtgrenze allerdings schon. Sprich, einmal gilt die Maskenpflicht mit identen Passagieren im Waggon, sobald man aber ein anderes Bundesland erreicht hat, plötzlich nicht mehr.

"Wir werden das auch noch schaffen"

Im Fernverkehr wurden die Zugbegleiterinnen und Zugbegleiter dazu angehalten, via Durchsage auf die Maskenpflicht in Wien hinzuweisen, teilt ein Sprecher der ÖBB mit. Im Nahverkehr wird ein Band mit der Information abgespielt. Sollten Passagiere keine Maske dabeihaben, soll das Zugpersonal in der Regel welche zur Verfügung stellen können, heißt es. Nach zwei Jahren Pandemie wird man bei der Bundesbahn aber nicht mehr dazu übergehen, Masken in großem Stil auszuteilen.

Der Wiener Weg macht sich aber auf Bahnhöfen bemerkbar, wenn sie über Geschäfte oder Einkaufszentren verfügen – etwa der Wiener Hauptbahnhof. Auf Bahnhöfen gilt die Maskenpflicht in der Hauptstadt nämlich weiterhin. Allerdings darf man sie abnehmen, wenn man dort in ein Geschäft geht. Sobald man die Bahnhofshalle wieder betritt, ist sie erneut anzulegen. "Wir haben schon so viel kontrolliert, wir werden das auch noch schaffen", wird ein ÖBB-Sprecher dazu von der APA zitiert. (Jan Michael Marchart, 1.6.2022)