Den ganzen Juni lang locken Kultureinrichtungen der Stadt mit Diversity-Programm.

Foto: APA/dpa/Monika Skolimowska

Der Juni steht im Zeichen des Regenbogens. Die Bewegung für Toleranz, Vielfalt und Menschenrechte wird weltweit gefeiert und setzt ein Zeichen für Akzeptanz und die Sichtbarkeit von LGBTIQ*-Menschen. Als Höhepunkt der Vienna Pride gilt die Regenbogenparade am 11. Juni, die dieses Jahr wieder im vollen Umfang stattfinden kann. Bis dahin (und darüber hinaus) locken Kultureinrichtungen der Stadt mit üppigem Programm.

Das Kunsthistorische Museum Wien bietet fast täglich Events an: Im Rahmen der "Queering the KHM"-Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste gibt es Performances, Führungen, Talks und Workshops. Darunter Spezialtouren durch die Wagenburg, das Weltmuseum (Samurai in Frauenkleidung) oder die Gemäldegalerie des KHM sowie eine Kinderbuchlesung mit Dragqueen Lady Nutjob. Festgefahrene Geschlechterrollen (in der Kunst) werden hinterfragt – was bedeutet weiblich und was männlich?

Auch das Belvedere offeriert ein pralles Diversity-Paket, das im Rahmen des Community-Outreach-Programms des Museums stattfindet. An allen drei Standorten laufen bis 3. Juli Führungen durch aktuelle Ausstellungen, wobei performative Körper (Aktionismus und feministische Avantgarde), weibliches Aufbegehren (mittelalterliche Marienfiguren) oder Genderstereotype (barocke Fresken) behandelt werden. Neben Lesungen und Filmprogramm wird auch Homosexualität in der Kunst beleuchtet – wie queer war Prinz Eugen von Savoyen eigentlich?

Bühne für die Buntheit

Auch das Mumok wappnet sich mit Ausstellungstouren und Filmprogramm für den bunten Juni und führt online sowie analog durch die spannende Schau von Wolfgang Tillmans. Unter dem Motto "Queering the museum" sprechen Historiker Andreas Brunner und Kurator für Kunstvermittlung Jörg Wolfert ausführlich über einzelne Werke des Fotografen. Im Mumok-Kino ist unter anderem das Coming-of-Age-Drama "Dramarama" von Jonathan Wysocki zu sehen. Auch andere Institutionen wie die Albertina, das ZOOM Kindermuseum oder das Technische Museum Wien machen Pride-Programm. Letzteres wird in Regenbogenfarben erstrahlen.

Bis Samstag (4.6.) läuft das Queer Performance Festival Vienna "Spit" im Tanzquartier Wien (TQW) und bietet nach zwei Jahren Corona-Pause "interdisziplinären, transdisziplinären und intersektionalen Künstler*innen" eine Bühne. In der Roten Bar im Volkstheater treten im Klub Q-Wir unter dem Motto "Show Your Pride" internationale queere DJs, Drag-Künstlerinnen und Vogue-Tänzer auf. Auch Filmhäuser wie das Topkino oder das Filmcasino beteiligen sich beim Regenbogenmonat. Das Filmarchiv zeigt queeres Kino aus Österreich mit mehr als 30 Filmen. (red, 1.6.2022)