Eine Prognose ist angesichts der neuen Virusvarianten schwierig. Die Zahlen werden laut Experten erneut steigen.

Foto: AP / Kin Cheung

Wien – In Österreich herrscht nur noch geringes Covid-Risiko. Das legt zumindest die Corona-Ampel nahe. Denn sämtliche Bundesländer werden am Donnerstag wie der Gesamtstaat auf Grün-Gelb geschaltet. In der Vorwoche waren nur Niederösterreich, die Steiermark und Vorarlberg in dieser Einstufung gelandet. Nunmehr verbesserten sich auch die übrigen Bundesländer.

Meisten Tests in Wien

Ab der Risikozahl 25 ist man dem mittleren Risiko enteilt, und diese Marke wird mittlerweile überall recht deutlich unterboten. Den besten Wert hat die Steiermark mit 11,8, den schlechtesten Salzburg mit 21,3.

Auch bei der rohen Fallzahl, also der Zahl tatsächlich nachgewiesener Infektionen ohne sonstige Parameter wie Testhäufigkeit, wurde diese Woche eine Hürde genommen: Kärnten schafft einen Wert von unter 100. Den höchsten Wert hat wieder Wien, was aber auch mit der Testhäufigkeit zusammenhängt. Bei den Bezirken hat Mistelbach die höchste Inzidenz, die niedrigste Voitsberg.

In Wien wurden knapp 32.000 Tests auf 100.000 Einwohner vorgenommen, beim Schlusslicht Tirol nur etwas mehr als 2.200. Am fleißigsten waren beim Testen diese Woche allerdings die Burgenländer mit über 39.000 Tests auf 100.000. Bei den asymptomatischen Fällen zum Zeitpunkt der Testung ist dennoch Wien mit 70 Prozent klar an der Spitze. In Tirol sind es acht Prozent. Im Klartext heißt das: Dort wird im Wesentlichen nur getestet, wenn man eine Infektion vermutet.

Unklarheit bezüglich Subvarianten BA.4/BA.5

Wie sich die Infektionen angesichts der Verbreitung der Omikron-Subvarianten BA.4/BA.5 entwickeln werden, ist laut dem Virologen Andreas Bergthaler noch unklar. Vergangene Woche lag die Verbreitung laut Gesundheitsministerium noch bei acht Prozent – Tendenz steigend.

Ob Österreich nun mit den neuen Subvarianten auf eine Sommerwelle zusteuert, lasse sich schwer vorhersehen. Hier spiele etwa eine Rolle, wie viele Menschen im Juni oder Juli zusätzlich ihren Immunschutz verlieren. Dazu komme, dass nun viel weniger PCR-getestet wird, was es prinzipiell schwer mache, die vergangenen Wellen mit zukünftigen Entwicklungen zu vergleichen, betonte der Virologe. (red, 2.6.2022)